Der Tag Mehrere Abgeordnete lassen sich im Bundestag tätowieren
16.05.2024, 14:08 UhrSo eine Szene sieht man nicht alle Tage: Im Bundestag haben sich mehrere Abgeordnete tätowieren lassen. Mit der (schmerzhaften) Aktion soll auf das Thema Organspende aufmerksam gemacht werden. Zusammen mit dem Patientenbeauftragen der Bundesregierung, Stefan Schwartze, der die Aktion gemeinsam mit dem Verein Junge Helden ins Leben rief, ließen sich die Abgeordneten ein sogenanntes Organspende-Tattoo tätowieren. Ziel der Aktion ist es laut Schwartze, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen.
Durch das Tattoo solle der Wille des jeweiligen Menschen in Bezug auf eine mögliche Organspende sofort erkennbar sein. Denn ohne ein schriftliches Einverständnis müssen dem Verein zufolge nach dem Tod die Angehörigen eine Entscheidung treffen. Oft lehnten sie eine Organspende aber mangels Kenntnis über den mutmaßlichen Willen des Verstorbenen ab.
Allerdings stellt das Tattoo einer Sprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge grundsätzlich keine rechtsgültige Form der Dokumentation der Entscheidung zur Organspende dar. "Die Dokumentation erhält rechtliche Gültigkeit erst durch die persönliche Unterschrift, sei es auf einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder einem formlosen Schriftstück." Dennoch könne ein Tattoo als Willensbekundung gewertet werden und, wenn keine weitere schriftlich dokumentierte Entscheidung vorliege, bei der Entscheidungsfindung helfen, so die Sprecherin.
Quelle: ntv.de