Der Tag

Der TagWiederholte Wörter offenbaren Trumps sublime Botschaft

31.05.2024, 19:28 Uhr

Wer dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zuhört, merkt, dass er ein Redemuster hat. Er spricht in kurzen und einfachen Sätzen und wiederholt dabei Wörter. Letzteres kann als rhetorisches Mittel gelten, um Botschaften und Bilder in den Köpfen seiner Zuhörer zu verankern. Dies fällt auch bei den Reaktionen auf seinen jüngsten Schuldspruch in allen 34 Anklagepunkten auf.

Sein erstes Statement findet noch direkt vor dem Gerichtsgebäude statt und dauert keine zwei Minuten. Eines der herausstechenden Worte ist "disgrace" (Schande) und in einer Abwandlung "disgraceful". Hiermit beschreibt Trump das Urteil und das Vorgehen gegen ihn im Allgemeinen. Er nutzt die Beschreibung gleich vier Mal in weniger als zwei Minuten. Das Wort "rigged" (manipuliert) nutzt er in Bezug auf das Urteil, das Gericht und das politische System in den USA gar fünf Mal.

In seinem etwas längeren Statement am Tag nach dem Urteil benutzt er beide Worte erneut. Diesmal sticht aber noch mehr das vielfach genutzte Wort "conflicted" (widersprüchlich) heraus, mit dem er den Richter Juan Merchan beschreibt und ihm einen Interessenskonflikt vorwirft. Einige Male kommt Trump zudem auf die "gag order" (Maulkorb) zu sprechen, die ihm auferlegt worden sei. In wenigen Worten offenbart sich das Trump-Universum.

Quelle: ntv.de