"Sie können es jedem antun" Donald Trump attackiert US-Justiz
31.05.2024, 16:54 Uhr Artikel anhören
Trump hielt mehr als eine halbe Stunde eine Art Monolog.
(Foto: REUTERS)
Beim ersten Auftritt nach seiner historischen Verurteilung keilt Ex-US-Präsident Trump gegen die Justiz und Amtsinhaber Biden. Zugleich meldet der 77-Jährige Spendeneinnahmen in Millionenhöhe.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat nach seiner Verurteilung im Schweigegeldprozess gegen die Justiz des Landes ausgeteilt. "Wenn sie mir das antun können, können sie das jedem antun", sagte er bei einem Auftritt im Trump Tower in New York. Er warf dem Vorsitzenden Richter Juan Merchan einmal mehr vor, ihm gegenüber voreingenommen gewesen zu sein. "Sie haben gesehen, was mit einigen der Zeugen passiert ist, die auf unserer Seite waren - sie wurden buchstäblich gekreuzigt", rief er den Umstehenden zu. Insgesamt hielt Trump mehr als eine halbe Stunde eine Art Monolog.
Seinen voraussichtlichen Gegner bei der Präsidentschaftswahl im Herbst, Amtsinhaber Joe Biden, beschuldigte Trump, die Anklage gegen ihn in dem Fall gemeinsam mit dem Justizministerium vorangetrieben zu haben. Beweise dafür legte Trump nicht vor.
Auch politisch attackiert er Biden. Dem Präsidenten und dem "Haufen Faschisten", die ihn unterstützten, sei es nicht gelungen, die US-Grenze zu Mexiko zu sichern, sagte Trump. "Er ist der schlechteste Präsident in der Geschichte unseres Landes, der inkompetenteste, der dümmste Präsident, den wir je hatten", sagte Trump.
Trump war am Vorabend von einer Jury wegen der Verschleierung von Schweigegeld an einen Pornostar in allen 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass ein ehemaliger US-Präsident strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen wird.
Dem Republikaner droht nun eine Geldstrafe oder eine mehrjährige Gefängnisstrafe, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Doch weder das beispiellose Urteil noch mögliche Haft halten Trump von der Kandidatur für das Präsidentenamt ab. Der Verurteilte sprach von einer "Schande", sein Anwalt kündigte Berufung an. Das Strafmaß soll am 11. Juli verkündet werden.
In den ersten Stunden seit seiner Verurteilung hat Trump derweil nach eigenen Angaben Spendengelder in Millionenhöhe eingenommen. Bei seinem Auftritt sprach er von 39 Millionen Dollar (36 Millionen Euro) , vor allem von kleinen Spendern. Am Morgen hatte sein Wahlkampfteam noch eine etwas kleinere Zahl genannt: 34,8 Millionen Dollar an Spenden seien seit dem Urteil eingegangen, hieß es.
Quelle: ntv.de, jwu/AP/dpa