Wechselhaftes WochenendeBis zu 15 Grad - Im Westen riecht es schon nach Frühling

Mitte Februar - und Schal und Mütze können stundenweise zurück in den Schrank. Von Westen scheibt sich milde Luft heran. Nach letztem Regen klettern die Temperaturen dann teils deutlich in den Vor-Frühlings-Bereich, wie ntv Meteorologe Björn Alexander sagt. Doch das Thema Winter ist damit noch nicht abgehakt.
Mitte Februar - und Schal und Mütze können stundenweise zurück in den Schrank. Von Westen scheibt sich milde Luft heran. Nach letztem Regen klettern die Temperaturen dann teils deutlich in den Vor-Frühlings-Bereich, wie ntv Meteorologe Björn Alexander sagt. Doch das Thema Winter ist damit noch nicht abgehakt.
ntv: Was ist los in der Wetterküche?
Björn Alexander: Derzeit schiebt sich ein Tief zwischen die Hochs. "Robert" naht vom Nordatlantik und grätscht genau in die Lücke zwischen Hoch "Elisabeth" und Hoch "Feuka". Damit wird es vorübergehend wechselhafter und teilweise windiger.
Bei welchen Temperaturen?
Es geht schrittweise aufwärts. Das heißt, dass der Nachtfrost vorübergehend immer seltener wird und dass es tagsüber vermehrt in den zweistelligen Bereich geht. Selbst Spitzen um die 15 Grad sind in der nächsten Woche möglich. Kurzum: Ein Hauch vom Vorfrühling kündigt sich an - zumal sich mitunter die Sonne ganz gut durchsetzt.
Ruhige Aussichten bei uns - am Mittelmeer sieht es anders aus.
Dort dreht sich ein kleines, aber intensives Tief, das kalte Winterluft weit nach Süden Europas geführt hat. Mit entsprechenden Folgen. So gab es in Süditalien und auf Sizilien zuletzt teilweise reichlich Neuschnee, Sturmböen und sogar gefrierenden Regen und Eisregen. Eine brisante Kombination, die unter anderem Stromleitungen beschädigt hat.
Was macht das Tief jetzt?
Bevor es im Laufe des Wochenendes ruhiger wird, regnet es zunächst noch kräftig. Mit dem, was in den letzten Stunden vom Himmel kam, sprechen wir dabei in Summe teilweise von deutlich über 200 Litern pro Quadratmeter.
Im Vergleich zu Deutschland: Wie viel ist das?
Das entspricht etwa einem halben Jahresniederschlag zum Beispiel von Magdeburg, wo übers Jahr normalerweise um die 450 Liter je Quadratmeter zusammenkommen. Vor allem im hügeligen Hinterland besteht somit nach wie vor die Gefahr von Erdrutschen und Überschwemmungen. Gleichzeitig schneit es im Bergland zum Teil ergiebig. Begleitet wird das Ganze teils von schweren Sturmböen um Tempo 100.
Welche Entwicklungen zeigt unser Wetter jetzt?
Zunächst zieht das Frontensystem von "Robert" über Deutschland hinweg. Hierbei sind im Süden und Osten nachts erneut Frost und Bodenfrost möglich, so dass etwas Regen oder Nieselregen im Bereich der Mittelgebirge sowie generell im Osten stellenweise für glatte Straßen sorgen kann. Im Westen und Norden ist es hingegen milder mit Tiefstwerten zwischen 5 und 1 Grad. Dabei bleibt es besonders im Norden sehr windig, an der Ostsee auch stürmisch.
Wie sieht es am Wochenende aus?
Ganz im Süden ist es am Samstag sonnig. Im übrigen Land geht es dagegen oft grau und mit vereinzeltem Nieselregen weiter. Örtlich ist Glätte denkbar. Bevorzugt Richtung östliche Mittelgebirge, wo es noch am kältesten bleibt. Unterdessen klettern die Temperaturen im Nordwesten schon auf bis zu 11 Grad.
Und am Sonntag?
Der Osten wird noch von den Tiefdruck-Resten belagert - mit Wind und unbeständigen Aussichten. Parallel zieht im Westen und Süden bereits das nächste Hoch heran und bringt nach beziehungsweise abseits von Nebelfeldern mehr Sonnenanteile mit. Das Ganze bei 3 Grad auf den östlichen Mittelgebirgen und bis zu 12 Grad am Rhein.
Ein gutes Omen für die nächste Woche?
Zumindest außerhalb der Nebelfelder. Denn zunächst einmal geht es mit Hochdruckwetter weiter, das insbesondere im Bergland gute Sonnenanteile bringen wird. Auch im Flachland wird es zum Teil für viel Sonne reichen. Außerdem kommt von Süden und Südwesten sehr milde Luft zu uns, die in Kombination mit der Sonne im Westen zur Wochenmitte Spitzen bis an die 15 Grad bringen kann. Das dürfte definitiv mal etwas nach Frühling riechen.
Welche Werte erwarten uns im Nebel?
Im Dauergrau bewegen sich die Höchstwerte meistens unterhalb von 10 Grad. Teilweise sind kaum mehr als 3 bis 5 Grad drin. Nachts mischt der Frost ebenfalls wieder vermehrt mit. Auch in den tagsüber sehr milden Regionen verlaufen die Nächte nämlich oftmals sternenklar, so dass es sich entsprechend stark abkühlen wird.
Ist auch ein Wintercomeback denkbar?
Grundsätzlich kann es natürlich bis in den April hinein noch empfindlich kalt werden. Auch der sogenannte Märzwinter hat seinen Namen natürlich nicht grundlos. Außerdem zeigen einige Wettercomputer in der höheren Atmosphäre Tendenzen zu plötzlichen Erwärmungsprozessen.
Mit welchen Folgen für uns?
Diese können in der Folge auch nachhaltige Kaltluftvorstöße in unseren Breiten zur Folge haben. Dementsprechend bleibt der Winter sicherlich noch in Lauerstellung. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Auswirkungen eines solchen Major Warmings sich erst Wochen später zeigen können.