Eine Explosion in einer Propangas-Anlage in der kanadischen Millionenstadt Toronto hat am Sonntag mehr als zehntausend Anwohner in die Flucht getrieben. Ein Feuerwehrmann kam bei dem Großeinsatz ums Leben, berichtete die kanadische Zeitung "Toronto Star". Ein Mensch wurde noch vermisst.

Die Polizei hatte Wohngebiete im Umkreis von 1,6 Kilometern räumen lassen. Die Autobahn 402, die meistbefahrene Straße des Landes, wurde gesperrt. Fernsehbilder zeigten hohe Flammen und dichten Rauch über dem Unglücksort. Die meisten der bis zu 13.000 evakuierten Menschen konnten am Sonntagabend (Ortszeit) wieder in ihre Häuser zurückkehren. Wann die letzten Anwohner, die unmittelbar neben der Unglücksstelle zu Hause sind, wieder heim durften, blieb zunächst unklar.

Geschäfte geplündert

Nach ersten Explosionen in dem Lager hatte die Feuerwehr befürchtet, dass weitere Gasbehälter in die Luft gehen könnten. Im Umkreis wurden zahlreiche Häuser beschädigt, unzählige Fensterscheiben gingen zu Bruch. Die mehr als 200 Feuerwehrleute konnten die Flammen erst nach 16 Stunden unter Kontrolle bringen. Der Grund für die Explosion war zunächst nicht bekannt.

Die Anwohner waren durch laute Geräusche und "riesige, lebendige orangefarbene Feuerbälle am Himmel" aus dem Schlaf gerissen worden, berichtete eine kanadische Reporterin dem US-Sender CNN. "Es war ein ungeheurer Knall, alle Fenster gingen kaputt, und ich hatte gerade noch Zeit, aus dem Haus zu laufen", erzählte der Anwohner Robert Helman. Bei der Rückkehr der Bewohner waren viele Geschäfte geplündert.