Panorama

Pentagon und Kapitol evakuiert Erdbeben erschüttert US-Ostküste

Die Erschütterungen sorgten für einige Schrecksekunden in New York.

Die Erschütterungen sorgten für einige Schrecksekunden in New York.

(Foto: AP)

Ein Beben der Stärke 5,9 erschüttert den US-Bundesstaat Virginia. Das Beben ist auch in der 134 Kilometer entfernten Hauptstadt Washington zu spüren. Zahlreiche Gebäude werden evakuiert, darunter das Verteidigungsministerium und das Kapitol.

Ein Erdbeben der Stärke 5,9 hat die amerikanische Ostküste erschüttert. Wie die US-Erdbebenwarte USGS berichtete, lag das Epizentrum des Bebens bei der Ortschaft Mineral im US-Bundesstaat Virginia, rund 130 Kilometer südwestlich von Washington. Das Beben kurz vor 14 Uhr Ortszeit war auch in der Millionenmetropole New York und der Hauptstadt Washington zu spüren sowie bis nach Toronto in Kanada. Berichte über Verletzte oder größere Schäden lagen zunächst nicht vor.

An der National Cathedral in Washington fehlt eine Turmspitze.

An der National Cathedral in Washington fehlt eine Turmspitze.

(Foto: AP)

In Washington wurden mehrere Gebäude evakuiert, darunter das Verteidigungsministerium (Pentagon), das Außenministerium (State Department) und das Kapitol, der Sitz von Repräsentantenhaus und Senat. Zunächst hatten Einwohner der US-Hauptstadt befürchtet, es handle sich um einen Terroranschlag.

Die Mitarbeiter des Pentagons mussten das Gebäude für etwa 15 Minuten verlassen, bevor sie wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren konnten. In dem weltgrößten Bürogebäude arbeiten etwa 23.000 Menschen. Am nahe gelegenen Washingtoner Flughafen Ronald Reagan wurde der Flugbetrieb fortgesetzt.

Laut CNN gab es im Pentagon einen Wasserrohrbruch sowie Schäden an der National Cathedral. Zunächst hatten Einwohner der Hauptstadt befürchtet, es handle sich um einen Terroranschlag. Im Raum Washington fielen viele Telefone und Handys aus. In Virginia seien zwei Atomreaktoren vorsichtshalber vom Netz genommen worden. Es soll an ihnen aber keine Schäden geben, berichteten der Fernsehsender CNN und anderen Medien.

"Erde hat ganz kräftig gewackelt"

Das Pentagon musste für eine Viertelstunde evakuiert werden.

Das Pentagon musste für eine Viertelstunde evakuiert werden.

(Foto: dpa)

"Die Erde hat mehr als 40 Sekunden gebebt", berichtete eine Augenzeugin in Washington. Tausende Menschen seien ins Freie gelaufen. "Die Erde hat ganz kräftig gewackelt. Die Ampeln und Telefone sind zum Teil ausgefallen." Etliche Menschen versuchten, ihre Angehörigen oder Freunde per Handy zu erreichen, aber die Telefonverbindungen waren gestört. Auch in der U-Bahn waren die Erdstöße zu spüren, der Bahnbetrieb wurde jedoch nicht unterbrochen.

Auch in New York gab es so starke Erschütterungen, dass Gebäude evakuiert oder Veranstaltungen abgebrochen wurden. Darunter war die Pressekonferenz des Staatsanwalts Cyrus Vance zum Fall Dominique Strauss-Kahn. Auch auf Martha's Vineyard, dem Urlaubsort von Präsident Barack Obama, im Staat Massachusetts sollen die Erschütterungen zu spüren gewesen sein.

Beben alle ein bis zwei Jahre

Kleine Schäden gab es an Häusern in New York.

Kleine Schäden gab es an Häusern in New York.

(Foto: dpa)

In Virginia gibt es fast alle ein bis zwei Jahre kleinere Erdbeben, die keine oder nur geringe Schäden verursachen. Gelegentlich richtet aber auch ein schwereres Erdbeben größere Schäden an. Das letzte Erdbeben mit großen Folgeschäden ereignete sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS im Jahr 1875. Es hatte eine Stärke von 4,8. Ein so heftiges Beben wie jetzt mit der Stärke 5,9 gab es zuletzt im Jahr 1897. Erdbeben im Osten der USA sind zwar seltener als im Westen des Landes, sie sind aber oft über eine größere Region zu spüren.

"Es war eines der stärksten Erdbeben, die wir bislang dort gehabt haben", sagte die Seismologin Lucy Jones von der US-Erdbebenwarte dem TV-Sender CNN. Alte Gebäude in der Nähe des Epizentrums könnten beschädigt worden sein. Es sei mit Nachbeben zu rechnen, fügte sie hinzu.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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