Panorama

Roskilde-Drama war Selbstmord Nackte stürzt sich in den Tod

Wie die Frau auf den Turm gelangen konnte, muss noch geklärt werden.

Wie die Frau auf den Turm gelangen konnte, muss noch geklärt werden.

(Foto: AP)

Eine 35-jährige Berlinerin stürzt am letzten Tag des Roskilde-Rockfestivals von einem Turm aus 30 Metern in den Tod. Die Frau war nackt auf den Turm gestiegen. Die Einzelheiten dazu müssen noch geklärt werden. Zudem soll eine Obduktion ergeben, ob Drogen im Spiel waren. Klar scheint hingegen, dass die Frau aus eigenem Willen gehandelt hat.

Der mysteriöse Todessturz einer Deutschen beim Roskilde-Rockfestival war "offenbar Selbstmord". Das sagte ein Polizeisprecher in Berlin. Die 35-Jährige aus Berlin sei "ganz offensichtlich aus eigenem, freien Willen" vom 30 Meter hohen Turm einer Schwebebahn gesprungen. Die Frau sei nackt auf den Turm gestiegen und nach dem Sturz am Sonntag sofort tot gewesen.

Die Frau stürzte von diesem Turm.

Die Frau stürzte von diesem Turm.

(Foto: AP)

"Zeugen haben übereinstimmend beschrieben, wie die Frau über eine Absperrung gestiegen und dann gesprungen ist", sagte Polizeisprecher Carsten Andersen. Die Obduktion der Toten soll Aufschluss über möglichen Alkohol- oder sonstigen Drogeneinfluss geben. Mit dem Ergebnis sei aber erst Mitte der Woche zur rechnen. Es gebe keine Hinweise auf ein Verbrechen.

Die Veranstalter des Festivals westlich von Kopenhagen teilten mit, dass nach Untersuchungen der zuständigen Behörden keine Sicherheitsvorschriften verletzt worden seien. Alle Benutzer der Schwebebahn hätten je drei Sicherheitskontrollen passieren müssen, ehe sie mit einem Fahrstuhl auf den Turm kommen durften. Dabei seien Besucher unter offensichtlichem Drogeneinfluss abgewiesen worden. Bei dem Sturz der Berlinerin war ein weiterer Mensch leicht verletzt worden.

Überschüsse gehen an Jugendprojekte

Zum Roskilde-Vergnügen gehört auch der Lauf der Nackten.

Zum Roskilde-Vergnügen gehört auch der Lauf der Nackten.

(Foto: REUTERS)

Die Stimmung beim diesjährigen Festival galt als gut und bis zum Unglück am Sonntagnachmittag als völlig entspannt. Zu den Hauptattraktionen gehörten Iron Maiden, die Arctic Monkeys, Kings Of Leon, M.I.A., The Strokes, PJ Harvey und Portishead.

Am Samstagabend erlebten die Besucher wolkenbruchartigen Regen, der unter anderem die Autobahnverbindung ins 30 km entfernte Kopenhagen unterbrach. Auch zahlreiche Züge mussten bis Sonntagabend abgesagt werden.

Die dänischen Veranstalter bezeichneten das Festival unmittelbar vor Bekanntwerden des tödlichen Unfalls als Erfolg. Trotz Extrakosten wegen der starken Regenfälle seien 10 Millionen Kronen (1,3 Millionen Euro) Überschuss in die Kasse gekommen. Das Roskilde-Festival wird alljährlich von einem nichtkommerziellen Fonds mit gut 20.000 freiwilligen Helfern organisiert. Überschüsse gehen an Jugendprojekte sowie andere kulturelle und soziale Aktivitäten.

Quelle: ntv.de, dpa

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