Panorama

Bandidos gegen Hells Angels Polizei stoppt Rockerkrieg

Schlag gegen die kriminelle Rockerszene der Hauptstadtregion: Ein Großaufgebot der Polizei hat am Samstagabend im brandenburgischen Cottbus rund 130 Angehörige der Motorradrockerbande "Bandidos" festgenommen sowie Messer, Macheten, Beile und schusssichere Westen sichergestellt. Damit konnte eine drohende Auseinandersetzung mit den rivalisierenden "Hells Angels" verhindert werden. "Das sind Konkurrenzkämpfe um den Einfluss in Cottbus", sagte der Chef des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder), Klaus Kandt.

Gegen die Rocker werde wegen des Verdachts der Bildung bewaffneter Gruppen ermittelt, sagte Einsatzleiter Axel Bd vom Landeskriminalamt Berlin am Sonntag in Cottbus. "Wir hatten zuvor Erkenntnisse, dass am Samstagabend in Cottbus eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen den "Bandidos" und den "Hells Angels" bevorstand", begründete Bd den Polizeieinsatz. Dazu sei es aber durch die Festnahmen nicht gekommen. Alle Festgenommenen kamen allerdings am Sonntag wieder auf freien Fuß.

An dem Einsatz waren nach Bds Angaben 500 Beamte beteiligt, darunter 100 des Spezialeinsatzkommandos (SEK). "Außerdem haben wir mehrere Mitglieder der 'Hells Angels' überprüft, die bereits alarmiert worden waren und sich in Cottbus versammeln wollten." Es seien Platzverweise für den Bereich Cottbus ergangen. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) sprach von einem wichtigen Schlag gegen die kriminelle Rockerszene.

Auf Grund der Erkenntnisse des Landeskriminalamtes Berlin über die drohende Auseinandersetzung waren die Beamten vorgewarnt: Zunächst hatten sich Bd zufolge Angehörige der "Bandidos" am Samstag in Berlin versammelt und sich auf den Weg nach Cottbus gemacht. In der Lausitzstadt griff die Polizei zu: 128 Männer wurden festgenommen, in ihren Autos fanden die Beamten Waffen und schusssichere Westen.

Die kriminelle Motorradrockerszene von Berlin und Brandenburg sei eng verbunden, sagte der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch. "Innerhalb kurzer Zeit können im Umland 500 bis 1000 Mitglieder aktiviert werden." In den vergangenen Wochen habe es in diesem Milieu "gravierende Straftaten" gegeben.

Quelle: ntv.de

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