Lebenslange HaftstrafePolizist schändet und ermordet 22 Frauen
Ein russischer Polizist vergewaltigt und ermordet mindestens 22 Frauen. Lange bleiben seine Taten ungeahndet. Sogar während seiner Dienstzeit mordet er. Nach langen Ermittlungen überführten ihn seine Kollegen. Erst jetzt - nach vielen Jahren - wird er verurteilt.
Bei einer brutalen Mordserie in Sibirien hat ein russischer Polizist mindestens 22 Frauen vergewaltigt und getötet. Als Motiv habe der 50-Jährige angegeben, er habe seine Heimatregion "von Prostituierten säubern" wollen, sagte ein Justizsprecher in Angarsk der Agentur Interfax zufolge. Ein Gericht verurteilte den Angeklagten zu lebenslanger Haft im Straflager. In seinem Schlusswort habe Michail P. die "bestialischen Taten" bedauert und gesagt, er habe den Tod verdient, teilte Staatsanwältin Olga Musykowa in der Stadt rund 4000 Kilometer östlich von Moskau mit.
Die Todesstrafe wird in Russland seit 1996 nicht mehr verhängt. Michail P. habe mindestens acht Morde begangen, als er gerade im Dienst war, und sei mit großer Kaltblütigkeit vorgegangen, sagte Musykowa. "Als er einmal merkte, dass er seine Polizeimarke am Tatort verloren hatte, ist er einfach dorthin zurückgefahren", sagte sie. Die Staatsagentur Ria Nowosti meldete unter Berufung auf Justizkreise, der Mann habe möglicherweise noch weit mehr Frauen getötet.
Zwischen 1994 und 2000 hatte der Polizist Frauen aus dem Auto heraus angesprochen, mitgenommen und an entlegenen Orten ermordet. "Es handelte sich dabei nicht nur um Prostituierte, das ist eine reine Schutzbehauptung", sagte Musykowa. Sie nannte Michail P., der 1998 aus dem Polizeidienst ausgeschieden war, einen "gewöhnlichen Serienmörder". Die Opfer waren zwischen 18 und 40 Jahren alt.
Ermittler ignorierten Anzeige einer Überlebenden
Ermittlungen zufolge lockte er angetrunkene Frauen, die gerade aus Bars oder Diskotheken kamen, in sein Polizeiauto. Dabei habe er seine Dienstuniform getragen, um vertrauenswürdiger zu erscheinen. Dann soll er mit den Frauen in abgelegene Waldstücke gefahren sein, um sie zu vergewaltigen und anschließend zu töten. Dabei habe er Äxte und Stichwaffen genutzt oder soll die Frauen erwürgt haben. Eines der Opfer soll geköpft worden sein, einer anderen Frau soll er zudem das Herz herausgeschnitten haben. Selbst nach ihrem Tod soll er einige der Opfer noch geschändet haben.
Bereits im Jahr 1998 soll eine Frau gegen Michail P. Anzeige erstattet haben. Sie berichtete, von ihm in ein Waldstück gebracht worden zu sein, wo sie gezwungen wurde, sich komplett ausziehen. Anschließend habe er ihren Kopf gegen einen Baum geschleudert, woraufhin die Frau laut eigener Aussage bewusstlos wurde. Als sie am nächsten Tag aufwachte, habe sie sich im Krankenhaus wiedergefunden. Die Polizei ignorierte die Aussage der Frau, weil die Ehefrau von Michail P. ihm ein Alibi lieferte. Dafür wurden die Ermittlungsbehörden im Nachhinein scharf kritisiert.
Impotenz stoppte ihn
Bei seiner Vernehmung sagte Michail P., er habe mit dem Morden aufgehört, weil er sich infolge seiner Taten mit Syphilis infizierte. Im Zuge dessen wurde er impotent und verspürte keinen Drang mehr weiter zu machen.
Mit einer aufwändigen Fahndung kamen die Behörden Michail P. 2012 auf die Spur. Ermittler entdeckten am Fundort mehrerer Leichen den Abdruck eines seltenen Reifenprofils und überprüften die Halter aller Wagen in dem Gebiet in der Nähe des berühmten Baikalsees. Sie verglichen dabei die Speichelproben der Besitzer mit der am Tatort gefundenen DNA des Mörders. Im Zuge der Ermittlungen gaben insgesamt 3500 ehemalige und aktive Polizisten der Umgebung Speichelproben ab. Dies führte nach langer Suche zum Täter.