Panorama

Nichts gefunden Suche nach Amundsen erfolglos

Das Schicksal des norwegischen Polarforschers Roald Amundsen bleibt 81 Jahre nach seinem spurlosen Verschwinden weiter ein Rätsel. Eine groß angelegte Suche nach dem 1928 verschollenen Amundsen-Flugzeug blieb erfolglos, wie die Nachrichtenagentur NTB aus Tromsø berichtete.

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Amundsen auf einem Bild aus dem Jahr 1926.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der Polarforscher war mit fünf Mitreisenden wahrscheinlich nordwestlich der polaren Bäreninsel abgestürzt. "Jetzt wird es keine Suchaktionen nach Amundsens Flugzeug mehr geben. Wir sind allen verfügbaren Spuren gefolgt und haben nichts gefunden", sagte der Chef des Tromsøer Flugzeugmuseums, Kjell Lutnes.

Der 1872 geborene Amundsen wurde weltberühmt, als er am 14. Dezember 1911 nach einem dramatischen Wettlauf mit dem Briten Sir Robert Scott als erster Mensch den Südpol erreichte. Scott erfror mit den Mitgliedern seiner Expedition auf dem Rückweg. Am 18. Juni 1928 machte sich Amundsen mit dem französischen Flugboot "Latham 47" von Tromsø aus auf den Weg Richtung Nordpol, um an der Rettungsaktion für den mit seinem Luftschiff "Italia" havarierten Italiener Umberto Nobile teilzunehmen. Nobile und seine Mannschaft wurden unversehrt geborgen, während Amundsen mit der kompletten Besatzung der "Latham" für immer verschwand. Das Flugzeug stürzte wahrscheinlich nördlich der Bäreninsel in die Barentssee. Vier Monate später wurde ein Schwimmfuß des Flugzeuges an die Küste geschwemmt.

Das Problem der Schleppnetze

Für die groß angelegte Suche nach dem restlichen Wrack stellte Norwegens Marine zwei Küstenwachtschiffe mit modernster Sonartechnik und Robotern für extrem tiefe Gewässer zur Verfügung. Gesucht wurde in einem Gebiet, in dem 1933 nach Angaben eines Fischers Wrackteile auf dem Wasser aufgetaucht sein sollen.

Aber das systematische Absuchen eines riesigen Seegebietes von 124 Quadratkilometern blieb auch nach zwei Wochen ohne Ergebnis. "Entweder sind unsere Positionsdaten nach den Angaben des Fischers falsch. Oder die Reste der 'Latham' sind in ein Schleppnetz geraten und liegen jetzt ganz woanders", meinte der neuseeländische Expeditionsleiter Rob McCallum enttäuscht.

Museumschef Lutnes berichtete, dass die Unterwasserbilder massive Umweltzerstörungen am Grund der polaren Barentssee zutage gebracht hätten: "Wir haben gesehen, wie die riesigen Schleppnetze den Meeresgrund zerstören. Sie haben alle Korallen mit sich gezogen, die nie wieder nachwachsen. Das ist ein Umweltskandal."

Quelle: ntv.de, dpa

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