Milzbrandalarm in Sachsen-Anhalt Totes Rind treibt in der Elbe
13.07.2012, 08:49 Uhr
Das durch die Seuche geschwächte Rind war offenbar in die Elbe gestürzt und ertrunken.
(Foto: dpa)
Im Jahre 2009 werden die letzten Milzbrandfälle in Deutschland in Bayern registriert. Jetzt bricht die Tierseuche erneut aus. Diesmal ist Sachsen-Anhalt betroffen. Eine von neun dort vereindeten Tiere treibt in der Elbe und veranlasst die Polizei zu einer stundenlangen Suchaktion mit Hilfe eines Hubschraubers. An Milzbrand können auch Menschen erkranken.
Die Behörden in Niedersachsen haben die in der Elbe treibende tote Kuh geborgen. Das Rind ist mit Milzbrand infiziert. Es stammt aus einer Herde aus dem Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt, wie der Landkreis Lüchow-Dannenberg mitteilte.
Die Behörde hatte zuvor in einem landesweiten Aufruf vor einem Kontakt mit dem toten Tier gewarnt. Die Polizei hatte stundenlang die Elbe mit einem Hubschrauber abgesucht, um den Kadaver der verendeten Kuh aufzuspüren. Das Tier war in die Elbe gestürzt.
Wie das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt in Magdeburg mitteilte, sind in der betroffenen Rinderherde im Landkreis Stendal bislang neun Tiere an der Infektionskrankheit verendet. Die Herde umfasst insgesamt 50 Rinder.
Milzbrand wird durch ein Bakterium verursacht und befällt meist Paarhufer wie Schaf, Ziege, Rind oder Pferd. Auch Menschen können erkranken, wenn sie einer hohen Sporendosis ausgesetzt sind.
Derzeit wird noch ermittelt, wer Kontakt zu den Tieren hatte. Der Bestand wurde vom zuständigen Landkreis umgehend gesperrt und ein Handelsverbot erlassen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gilt als sehr unwahrscheinlich; es wurde bislang kein solcher Fall dokumentiert.
Die Herkunft der Krankheitserreger war zunächst noch unklar. Da die Sporen im Boden Jahrzehnte überleben können, wird laut Ministerium auch geprüft, ob auf der betroffenen Weidefläche in der Vergangenheit möglicherweise verendete Tiere begraben wurden. Zuletzt waren Milzbrandfälle in Deutschland 2009 in Bayern auf getreten.
Quelle: ntv.de, dpa