Panorama

Wrack der Air-France-MaschineZweite Leiche geborgen

07.05.2011, 11:18 Uhr

Wieder wird eine Leiche aus dem Wrack der vor knapp zwei Jahren abgestürzten Air-France-Madchine geborgen. Nun werden Gewebeproben für eine DNA-Analyse entnommen. Allerdings ist unklar, ob eine Identifizierung anhand der Proben noch möglich ist.

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Mit Spezialgerät wurde bereits der Flugschreiber geborgen. (Foto: dpa)

Ein Bergungsteam hat eine zweite Leiche aus dem Wrack der vor knapp zwei Jahren in den Atlantik gestürzten Air-France-Maschine geholt. Die sterblichen Überreste seien an Bord des Bergungsschiffs "Ile de Sein" gebracht und Gewebeproben für einen möglichen DNA-Test entnommen worden, teilte die französische Polizei in Paris mit. Nach ihren Angaben sollen alle Opfer geborgen werden.

Erst am Vortag hatte das Team in einer beispiellosen Aktion eine erste Leiche aus 4000 Metern Meerestiefe geholt. Laut dem brasilianischen Verteidigungsminister Nelson Jobim und der französischen Polizei sollen nun auch alle anderen Opfer sowie alle möglichen persönlichen Gegenstände vom Meeresboden geborgen werden. Trotz der schwierigen Bedingungen sei dies technisch möglich. Dafür werde das Einsatzteam vergrößert.

Noch am Donnerstag hatten Experten gezweifelt, ob die Bergung aller Leichen technisch machbar sei. Der brasilianische Opferverband forderte daraufhin, dass alle Todesopfer ihren Angehörigen übergeben werden sollten.

Proben und Flugschreiber nach Paris

Die von den Leichen entnommenen Proben sollen nun zusammen mit den beiden Anfang der Woche gefundenen Flugschreibern der Unglücksmaschine nach Paris geschickt werden. Dort sollen Experten dann feststellen, ob eine Identifizierung der Opfer durch ihr Genmaterial überhaupt noch möglich ist.

Der Airbus war am 1. Juni 2009 auf dem Weg vom brasilianischen Rio de Janeiro nach Paris mit 228 Menschen an Bord in den Atlantik gestürzt. Nur etwa 50 Leichen konnten nach dem Absturz geborgen werden. Warum der Airbus verunglückte, ist noch unklar. Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von den gefundenen Flugschreibern.

Quelle: AFP