Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 06:401 Explosionen nach Drohnenangriffen in mehreren Städten Russlands gemeldet +++

28.11.2025, 00:01 Uhr

In der Nacht soll es in mehreren russischen Städten im Zuge eines großflächigen ukrainischen Drohnenangriffs zu Explosionen gekommen sein. In der Nähe des Militärflugplatzes Taganrog-Yuzhny seien Explosionen zu hören gewesen, berichtete die unabhängige Nachrichtenagentur Astra unter Berufung auf Anwohner. Weitere Explosionen seien in Saratow und Smolensk zu vernommen worden. Es gebe Aufnahmen von Augenzeugen, die angeblich Explosionen in den beiden Städten zeigen. Nach Angaben von Anwohnern wurden in der Schwarzmeerstadt Noworossijsk im Zuge eines gemeldeten Drohnenangriffs Luftschutzsirenen ausgelöst. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft. Das ukrainische Militär hat sich noch nicht zu den gemeldeten Angriffen geäußert. Taganrog liegt an der nördlichen Küste des Asowschen Meeres, Smolensk liegt östlich von Belarus und Saratow liegt an der Wolga. Kiew greift regelmäßig russische Militärinfrastruktur an, um Moskaus Fähigkeit zur Fortsetzung seines Krieges gegen die Ukraine zu schwächen.

+++ 06:15 Trump: US-Regierung hat "viel mehr" B-2 Tarnkappenbomber bestellt +++

US-Präsident Donald Trump zufolge hat die US-Regierung mehr B-2 Spirit Tarnkappenbomber von Northrop Grumman bestellt. Die Flugzeuge waren bei den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen Mitte des Jahres eingesetzt worden. "Diese wunderbaren B-2-Bomber haben das nukleare Potenzial des Iran völlig zerstört", sagt Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Angehörigen des US-Militärs. "Wir haben gerade viel mehr davon bestellt, und zwar, weil sie absolut unglaublich und vollkommen unsichtbar waren", fügt er hinzu.

+++ 05:54 Wagenknecht: Bundeshaushalt 2026 ist ein "Kriegshaushalt" +++

Die scheidende BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht wirft Union und SPD vor, einen "Kriegshaushalt" zu verabschieden. Der im Bundestag zur Abstimmung stehende Etat 2026 zeige den größten Anstieg der Rüstungsausgaben seit 1945, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Das BSW, das aktuell nicht im Bundestag sitzt, wolle dagegen "die wahnwitzige Aufrüstung stoppen und die Rüstungsausgaben auf der Höhe des Jahres 2021 einfrieren". So könne der Bund in dieser Legislaturperiode 276 Milliarden Euro einsparen. "Mit einem Bruchteil dieses Geldes könnte problemlos ein Rentensystem finanziert werden, das alte Menschen vor entwürdigenden Einschränkungen bewahrt und Altersarmut bekämpft", argumentierte Wagenknecht. Kanzler Friedrich Merz (CDU) dagegen wolle der von Russland angegriffenen Ukraine noch mehr Geld geben, "während hier im Land noch nicht mal verschimmelte Schulgebäude repariert werden". Er sei als Kanzler eine komplette Fehlbesetzung.

+++ 05:36 EU-Ratspräsident: USA werden nicht für EU und Nato sprechen +++

Die USA sagen der EU nach Angaben von Ratspräsident Antónia Costa zu, in Verhandlungen mit Russland zu einem Frieden in der Ukraine nicht über EU- oder Nato-Belange zu sprechen. "Die Vereinigten Staaten und die Ukrainer haben ein neues Arbeitspapier erarbeitet", sagt Costa dem "Handelsblatt". "In diesem neuen Plan sind alle Punkte, die die Europäische Union betreffen, gestrichen. Alles, was die Nato betrifft, ist auch gestrichen." Ein erster, 28 Punkte umfassender Plan, den Medien vergangene Woche veröffentlichten, hatte neben vielen Zugeständnissen der Ukraine auch Festlegungen für die Politik von EU und Nato vorgesehen. Zwar nannte die US-Führung von Präsident Donald Trump dies ihren Plan. Anhand der Vorgeschichte ist aber klar, dass viele russische Positionen eingeflossen sind. In Gesprächen zwischen den USA und der Ukraine wurde der Plan überarbeitet, auch die europäischen Staaten trugen in mehreren Runden zu Änderungen bei.

+++ 04:24 Brantner fordert europäische Verteidigungsunion +++

Grünen-Parteichefin Franziska Brantner spricht sich für mehr europäische Solidarität mit der Ukraine aus, auch militärisch: "Was wir dringend brauchen, im Grunde schon seit vorgestern, ist eine europäische Verteidigungsunion", sagt Brantner der "Welt". Dies wäre "ein starkes Zeichen". Auch der EU-Beitrittsprozess der Ukraine solle beschleunigt werden. Die gemeinsame Verteidigungsunion sollte laut Brantner noch vor einem ukrainischen EU-Beitritt gebildet werden. Dieser Schritt solle auf Grundlage der Artikel 21 und 42 der EU-Verträge erfolgen. Allerdings brauche die EU neue Strukturen, "die nicht auf Einstimmigkeit beruhen", fügt die Grünen-Politikerin mit Blick auf Vorbehalte mehrerer Mitgliedsstaaten hinzu. Die Verteidigungsunion wäre ein Zeichen dafür, dass die Europäer "für die Sicherheit der Ukraine nach einem fairen Friedensschluss einstehen".

+++ 03:18 Koalition behält sich Losverfahren beim Wehrdienst vor +++

Die Bundesregierung behält sich die Einführung einer Wehrpflicht mit Losverfahren für den Fall vor, dass sich mit Einführung des neuen Wehrdienstes nicht genügend Freiwillige finden. Das ergibt sich aus dem Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD für den Gesetzentwurf, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. In dem Änderungsantrag steht demnach außerdem, das Ziel sei ein ambitionierter Aufwuchs der Bundeswehr. Der Zielkorridor bis zum Ende der Legislaturperiode 2029 soll zwischen 198.000 und 205.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten liegen. Der Sold soll auf mindestens 2600 Euro brutto festgelegt werden.

+++ 02:16 Steinmeier will Druck "etwas entgegensetzen" +++

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier weist auf den wirtschaftlichen Druck hin, der auf Europa durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und durch das Infragestellen der Werte einer globalen Ordnung durch die USA ausgeht. "Europa muss diesem Druck standhalten", sagt er bei einem deutsch-spanischen Wirtschaftsforum in Madrid. "Mehr noch: Nicht nur standhalten, sondern wir müssen ihm etwas entgegensetzen." Deshalb sei es entscheidend, dass Europa selbstbewusst, wettbewerbsfähig und widerstandsfähig sei. "Dass wir innovativ sind und gleichzeitig schützen, was uns an demokratischen Werten wichtig ist: Fairness, offener Wettbewerb, Zuverlässigkeit, Vertrauen."

+++ 01:00 Merz: Ukraine braucht dauerhaft eine gut ausgestattete Armee +++

Bundeskanzler Friedrich Merz spricht sich mit Blick auf die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Krieges für eine dauerhafte Stärkung der ukrainischen Armee aus. "Die Ukraine braucht starke Streitkräfte", sagt Merz in Berlin. "Die wichtigste Sicherheitsgarantie ist eine dauerhafte, gute Ausrüstung der ukrainischen Armee", dies gelte "jetzt, aber auch in Zukunft". Wenn es "eines Tages zu einem Friedensabkommen kommen sollte", dann brauche die Ukraine "weiter starke Streitkräfte und belastbare Sicherheitsgarantien ihrer Partner".

+++ 00:38 Verdacht auf "verfassungsfeindliche Sabotage" in Rostock +++

Die Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt im Fall eines Brandes im Rostocker Überseehafen wegen des Verdachts der "verfassungsfeindlichen Sabotage". Bei dem Feuer am 14. Mai brannte ein 150 Meter langes Förderband der Firma Euroports, die Getreide umschlägt. Fast hätten die Flammen auf ein Getreidesilo übergegriffen. Nach Behördenangaben entstand ein Schaden in Höhe von mehr als vier Millionen Euro. Nach Informationen des "Spiegels" beschäftigt der Vorfall auch das Bundeskriminalamt (BKA) und das Bundesamt für Verfassungsschutz. In ihrem ersten gemeinsamen Lagebild zu "hybriden Bedrohungen" erwähnen die Behörden den Brand. Zwar können die Spionageexperten ihn nicht eindeutig Russland zuschreiben. Doch der Ort macht sie hellhörig: Der Überseehafen diene "als Umschlagplatz für Im- und Export von ukrainischem Getreide", heißt es in dem vertraulichen Papier.

+++ 23:25 Selenskyj: Ob Frieden gelingt, hängt nicht von Russland ab, sondern von der Welt +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt in seiner abendlichen Ansprache, dass ein wirklicher Frieden nur dann möglich sei, wenn die Welt Schutzmechanismen schaffe, die es Russland nicht erlaubten, seine Aggression fortzusetzen, und die Ukraine ihre eigenen Verteidigungsanlagen weiter verstärke. "Der Krieg Russlands geht weiter, und wir alle hören, wie Russland die Bemühungen wichtiger Weltmächte um ein wirkliches Ende des Krieges - durch einen dauerhaften Frieden - verhöhnt", sagt Selenskyj. "Doch ob es Frieden geben wird, hängt nicht von Russlands Drohungen oder Ultimaten ab, sondern davon, welche Bedingungen die Welt stellt, damit diese Aggression nicht fortgesetzt werden kann."

+++ 22:08 Russland befürchtet wohl Angriff auf Schwarzmeerflotte +++

Die russische Armee verlegt Schiffe aus ihrem Schwarzmeerhafen in Sewastopol auf der Krimhalbinsel. Auf diese Weise wollen die Besatzer sie vor ukrainischen Angriffen schützen, berichtet der Telegram-Kanal Krimwind. Demnach hätten Insider berichtet, dass das große Landungsschiff "Tapir" bei einem ukrainischen Angriff in Noworossijsk bereits getroffen wurde. Daraufhin sei ein baugleiches Schiff in Sewastopol an einen anderen Liegeplatz verlegt worden. "Die Besatzer, die ukrainische Angriffe befürchten, verlegen im Schutze der Dunkelheit Schiffe in die Buchten von Sewastopol … In der russischen Schwarzmeerflotte befinden sich noch zwei U-Boote des Projekts 1171 BDK. Eines verblieb in Sewastopol, das andere wurde in Noworossijsk versteckt", berichtet Krimwind.

+++ 21:46 Treffen geplant: Putin hält Kontakt zu Orban +++

Kremlherrscher Wladimir Putin bestätigt, mit Viktor Orban in Kontakt zu stehen, um ein Treffen zu realisieren. "Wir stehen mit der ungarischen Seite bezüglich eines möglichen Treffens in Kontakt", sagt er auf einer Pressekonferenz in Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans. "Wir kennen seine Position, und sie ist meiner Meinung nach durchaus objektiv. Er gehört zu jenen Menschen, die die Realitäten der Welt erkennen und ihre politische Position auf der Grundlage dieser Realitäten formulieren." Putin wolle mit Orban über Energie sprechen. "Aber es gibt auch viele andere bilaterale Themen. Und wenn Ministerpräsident Orbán es für möglich hält, unsere Einladung anzunehmen, freuen wir uns jederzeit über seinen Besuch."

+++ 21:26 Geheimdienst: Kreml verkauft Gold, um Rubel zu stützen +++

Russland verkauft wohl seine Goldreserven, um den Haushalt zu sanieren und den Rubel zu stützen. Das berichtet der Auslandsgeheimdienst der Ukraine. Dem Geheimdienstbericht zufolge verkaufe die Zentralbank der Russischen Föderation ihre Goldreserven, die zuvor "systematisch angehäuft" worden seien, an Banken, staatliche Unternehmen und Investmentstrukturen. Dies spreche dafür, dass der wirtschaftliche Druck durch die Sanktionen sich erhöhe. Es sei das erste Mal seit Jahren, dass strategische Rücklagen veräußert würden. Prognosen zufolge könnte Russland dieses Jahr Gold im Wert von bis zu 30 Milliarden Dollar verkaufen, und 2026 könnten es mindestens weitere 15 Milliarden Dollar sein.

+++ 21:09 Selenskyj deutet Spitzentreffen an +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deutet für kommende Woche ein Spitzentreffen in den Gesprächen über ein Ende des Krieges an. "Nächste Woche stehen nicht nur für unsere Delegation, sondern auch für mich wichtige Verhandlungen an, und wir bereiten einen soliden Boden für diese Verhandlungen vor", sagt er in seiner abendlichen Videobotschaft aus Kiew. Details nennt der ukrainische Staatschef nicht. Allerdings steht nach Verhandlungen der USA und der Ukraine über einen Friedensplan im Raum, dass Selenskyj ein weiteres Mal US-Präsident Donald Trump treffen könnte. Zuletzt signalisierten beide Seiten, dass es eine weitgehend gemeinsame Position gibt. Es gebe nur noch kleine Unterschiede, hieß es - wobei es sein kann, dass sich dahinter die zentrale Frage verbirgt, wie mit den russisch besetzten Gebieten der Ukraine umgegangen werden soll.

+++ 20:51 Russische Soldaten wollen ausländische Söldner ausgeschaltet haben +++

Russische Soldaten haben eine Spezialeinheit angeblicher ausländischer Söldner der ukrainischen Streitkräfte in der Region Charkiw getötet. Dies teilen russische Sicherheitsbehörden der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. "Im Bereich Chatnensky hat die Sturmabteilung des 7. separaten motorisierten Schützenregiments aus Kaliningrad eine Sabotage- und Aufklärungsgruppe, bestehend aus kolumbianischen und ukrainischen Soldaten der Streitkräfte, ausgeschaltet", sagt die Quelle zu Tass.

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