Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 08:41 Russland soll Zahlungen an Militärangehörige und deren Verwandte kürzen +++
Familienangehörige von Opfern der russischen Invasion in der Ukraine haben zunehmend Schwierigkeiten, Entschädigungszahlungen für den Tod eines Soldaten zu erhalten. Dies berichtet Radio Svoboda. Darüber hinaus verzögerten regionale Behörden Zahlungen für Verletzungen und kürzen Einmalzahlungen für Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium massiv. Laut dem Bericht gaben die Behörden von Jakutien in der vergangenen Woche bekannt, dass sie gezwungen seien, die Höhe der Einmalzahlungen an diejenigen zu reduzieren, die Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnet haben. Wenig später stellt sich demnachheraus, dass mindestens die Hälfte der russischen Regionen ähnliche Schritte unternommen haben. Die lokalen Regierungen versuchten jedoch, diesen Rückgang zu verschleiern.
+++ 08:10 Selenskyj verkündet weitere "Sanktionen gegen russische Mörder" +++
Die Ukraine verhängt neue Sanktionen gegen Rosneft, Lukoil und russische Personen, die an der systematischen Vernichtung von Ukrainern mit Drohnen beteiligt sind. Dies gibt Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram bekannt: "Wir setzen unsere Sanktionsarbeit fort – heute gibt es zwei neue Beschlüsse. Die Ukraine hat ihre Sanktionen mit den USA abgestimmt und Beschränkungen gegen Rosneft, seine Unternehmen sowie Unternehmen der Lukoil-Gruppe eingeführt", sagt Selenskyj. "Derzeit entziehen die Sanktionen gegen diese Unternehmen der russischen Kriegsmaschinerie bereits spürbar Geld, und das muss fortgesetzt werden. Außerdem führt die Ukraine Sanktionen gegen russische Mörder ein, die die systematische Vernichtung von Ukrainern mit Drohnen organisieren. Wir werden diese Sanktionen gemeinsam mit unseren Partnern durchführen, damit die Welt genau so viel Druck auf den Aggressor ausübt, wie nötig ist, um die Kriegsführungsfähigkeit Russlands zu schwächen, und damit die russischen Mörder wirklich spüren, dass Druck ausgeübt wird."
+++ 07:39 HUR: Tschetschenische Kämpfer beim Verkauf von gestohlenem Treibstoff getroffen +++
Einem Video des ukrainischen Geheimdienst HUR zufolge soll dieser bei einer Operation im russisch besetzten Teil der Region Saporischschja den Verkauf von gestohlenem Diesel durch tschetschenische Kämpfer verhindert haben. Wie der HUR auf Telegram berichtet, hat er dabei mit Partisanen in dem besetzten Gebiet gearbeitet. Diese verminten den Ort, an dem der Treibstoff verkauft werden sollte. Dabei soll es zu zwei Explosionen gekommen sein, die Zahl der Opfer wird derzeit ermittelt, teilte der ukrainische Geheimdienst mit. Die Operation fand nach Angaben des HUR bereits am 29. November statt.
+++ 07:04 Ukrainischer Militäranalyst: Brauchen nach dem Krieg nicht eine Million Soldaten +++
Es ist eine erstaunliche Logik: Anstatt nach dem russischen Überfall die Armee des Aggressors zu regulieren, sieht der ursprüngliche US-Plan zur Ukraine vor, dass diese ihre Truppenstärke reduziert. Dabei dürfte allerdings die Größe der ukrainischen Armee nach dem Krieg allein aus wirtschaftlichen Zwängen realistischerweise deutlich unter der festgelegten Obergrenze liegen, wie Experten gegenüber dem "Kyiv Independent" sagen. Der ukrainische Militäranalyst und pensionierte Major Oleksii Hetman ist der Ansicht, dass 300.000 Soldaten ausreichen würden, allerdings nur, wenn die Truppen professionell ausgebildet und regelmäßig trainiert würden, um auf einen plötzlichen Lagewandel vorbereitet zu sein. "Wir werden nach dem Krieg nicht fast eine Million Soldaten in den Streitkräften benötigen, wie wir sie heute haben, da wir nicht einmal genügend Übungsplätze besitzen, auf denen diese Leute trainieren und die Kampfkoordination durchführen könnten."
+++ 06:37 Macron will mit Selenskyj über Bedingungen für einen "dauerhaften Frieden" beraten +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfängt heute den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris. Nach französischen Angaben wollen die beiden Staatschefs unter anderem über "die Bedingungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden" in der Ukraine beraten. Weitere Themen sind die Gespräche in Genf, der von den USA vorgelegte Plan für ein Ende des Krieges mit Russland und die "enge Abstimmung" mit den europäischen Verbündeten der Ukraine.
+++ 06:09 Insider: Gunvor plant nach gescheitertem Lukoil-Geschäft Investitionen in USA +++
Der Rohstoffhändler Gunvor hat nach einem gescheiterten Russland-Geschäft Insidern zufolge offenbar eine Ausweitung seiner Energieinvestitionen in den USA im Visier. Gunvor habe dazu bereits Gespräche geführt, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Schweizer Unternehmen lehnt eine Stellungnahme zu den Einzelheiten bezüglich der Investitionen ab, teilt jedoch mit: "Der US-Markt bleibt ein zentraler Wachstumsbereich, und wir freuen uns auf bedeutende künftige Investitionen entlang der gesamten Energiewertschöpfungskette." Zuvor war Gunvor Anfang November mit dem Versuch gescheitert, Auslandsbeteiligungen des sanktionierten russischen Konzerns Lukoil zu erwerben. Das US-Finanzministerium hatte sich dem Vorhaben widersetzt und Gunvor als "Marionette des Kremls" bezeichnet.
+++ 05:37 Chinesischer Außenminister zu Sicherheitsgesprächen in Russland +++
Chinas Außenminister Wang Yi reist heute zu Sicherheitsgesprächen nach Russland. Mit seinem zweitägigen Besuch folgt Wang nach Angaben aus Peking einer Einladung des Sekretärs des russischen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, sich über "internationale und regionale Fragen von gemeinsamem Interesse auszutauschen". Zudem soll die Kommunikation und Koordination beider Länder bei "strategischen Sicherheitsinteressen" besprochen werden.
+++ 04:44 Wadephul zu russischen Vermögenswerten: Finanzielles Risiko gemeinsam tragen +++
In der Diskussion um die Nutzung von eingefrorenem russischem Vermögen für die Ukraine spricht sich Bundesaußenminister Johann Wadephul dafür aus, das finanzielle Risiko in der EU gemeinsam zu tragen. Um die russischen Vermögenswerte nutzen zu können, sei es wichtig, die "belgischen Interessen" zu wahren, sagt Wadephul am Abend in der ARD. Die Belgier bräuchten "Absicherungen", das müsse "gemeinsam getragen werden in der europäischen Familie." Wadephul kündigt weitere Gespräche dazu in der kommenden Woche an, unter anderem auch am Rande des Nato-Außenministertreffens am Mittwoch.
+++ 03:48 EU-Verteidigungsminister beraten über neue Militärhilfen für Kiew +++
In Brüssel treffen sich im Laufe des Tages die Verteidigungsminister der EU, um über weitere Militärhilfen für die Ukraine zu beraten. Dabei soll es sowohl um künftige Finanzierungsmöglichkeiten als auch um konkrete Bedarfe etwa bei Artilleriemunition oder Drohnen gehen. Der ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal wird ebenfalls an dem Treffen teilnehmen. Ein weiteres Thema ist das Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte, mit der Russland das im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht und mutmaßlich auch Unterseekabel in Nord- und Ostsee beschädigt.
+++ 02:51 Trump: "Gute Chance" auf Abkommen +++
Nach den jüngsten Gesprächen zwischen ukrainischen und US-Unterhändlern im US-Bundesstaat Florida stehen die Chancen auf ein Abkommen im Ukraine-Krieg nach der Auffassung von US-Präsident Donald Trump gut. "Ich denke, es gibt eine gute Chance, dass wir einen Deal machen können", sagt Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One vor Journalisten. Zugleich kritisiert Trump den derzeit die Ukraine erschütternden Korruptionsskandal um den zurückgetretenen Präsidialamtschef Andrij Jermak. "Die Ukraine hat ein paar schwierige, kleine Probleme", sagt der US-Präsident. "Es herrscht Korruption, was nicht gerade hilfreich ist."
+++ 01:48 US-Regierungskreise: Witkoff reist heute nach Moskau +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird nach Angaben aus US-Regierungskreisen am heutigen Montag nach Moskau reisen, um die Verhandlungen über einen von den USA vorgelegten Plan zur Beendigung des Ukraine-Krieges fortzusetzen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter sagt, am Dienstag werde der Gesandte von US-Präsident Donald Trump in Moskau dann Kreml-Chef Wladimir Putin treffen.
+++ 00:32 Deutsche Rüstungskonzerne profitieren besonders stark von Aufrüstung +++
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges haben europäische und insbesondere deutsche Rüstungskonzerne im vergangenen Jahr besonders stark von der internationalen Aufrüstung profitiert. Laut dem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zu den 100 größten Rüstungsfirmen der Welt wuchsen die Einnahmen der 26 größten europäischen Unternehmen mit Ausnahme Russlands um durchschnittlich 13 Prozent auf insgesamt rund 130 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Überdurchschnittlich stark legten demnach die Umsätze der deutschen Rüstungskonzerne zu: Rheinmetall, Diehl, ThyssenKrupp Marine Systems und Hensoldt steigerten ihre Einnahmen aus Waffengeschäften um 36 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro. Als Grund wird die stärkere Nachfrage nach Luftabwehr-Systemen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen wegen der russischen Bedrohung angegeben.
+++ 23:04 Flughafen in Vilnius erneut lahmgelegt +++
Wegen Ballons hat der litauische Flughafen Vilnius den Flugverkehr an diesem Sonntag erneut zeitweise eingestellt. Das teilt der Betreiber des Airports mit. Der Flughafen wurde seit Oktober mindestens zehnmal wegen Gefährdung des Luftraums geschlossen. Litauen wirft Belarus vor, zuzulassen, dass Schmuggler Wetterballons für den Transport von Zigaretten nutzen. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko führe damit eine Art des "hybriden Angriffs" gegen Litauen. Litauen hatte deswegen beide Grenzübergänge zu Belarus geschlossen, öffnete sie jedoch letzte Woche wieder. Lukaschenko bezeichnet die Grenzschließung als "verrückte Masche" und beschuldigt den Westen, einen hybriden Krieg gegen sein Land und Russland zu führen.
+++ 22:04 Sieben Zivilisten in Cherson verletzt +++
Sieben Bewohner der Region Cherson seien im Laufe des Tages durch russische Angriffe mit Drohnen und Artillerie verletzt worden, schreibt die Staatsanwaltschaft in Cherson. Durch den Beschuss seien auch Wohnhäuser und Fahrzeuge beschädigt worden.
+++ 21:30 Ukraine-Verhandlungen beendet +++
Die Ukraine-Verhandlungen in Florida sind beendet. US-Außenminister Marco Rubio und der ukrainische Verhandlungsführer Rustem Umerow sprechen vor Reportern von produktiven Verhandlungen. Umerow nennt die Gespräche zudem erfolgreich. Die Unterhändler hätten jedoch keine Fragen beantwortet und kaum Details preisgegeben, berichtet die "New York Times".
+++ 21:13 Rubio sieht weiteren Verhandlungsbedarf +++
US-Außenminister Marco Rubio zieht eine positive Zwischenbilanz der Gespräche mit ukrainischen Unterhändlern in Florida. Diese seien "sehr produktiv" gewesen. Es bleibe jedoch noch Arbeit, um den Krieg Russlands in der Ukraine zu beenden, sagt er vor Journalisten. Es gebe viele Unwägbarkeiten. Zudem müsse Russland einbezogen werden. Die Gespräche würden im Laufe der Woche fortgesetzt, wenn der US-Unterhändler Steve Witkoff nach Moskau reise. Man sei bereits mit der russischen Seite in Kontakt und habe ein "ziemlich gutes Verständnis" von deren Ansichten.
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