Was auf die Konzerne zukommtAKW-Abriss kostet 18 Milliarden
Im Zuge der Energiewende brechen für Nukleardienstleister goldene Zeiten an. Für den Rückbau der deutschen Atomkraftwerke müssen die Betreiber tief in die Tasche greifen. Nach einer Studie der Unternehmensberatung ADL können Eon, RWE, EnBW und Vattenfall mindestens 18 Milliarden Euro für Abriss und Entsorgung ihrer 17 Atomkraftwerke einplanen.
Der Rückbau der deutschen Atomkraftwerke wird für die Betreiber einer Studie zufolge teuer. Die Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall müssten mit Kosten von mindestens 18 Milliarden Euro rechnen, bis die vom Atomausstieg betroffenen Atomkraftwerke abgerissen und entsorgt sind, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL). Alleine 150 bis 250 Millionen Euro müssen die Betreiber demnach pro Anlage in den ersten fünf bis sieben Jahren kalkulieren, wenn die Brennelemente abklingen müssen.
Im Zuge der Energiewende mussten die Betreiber unmittelbar acht Reaktoren stilllegen; in den kommenden elf Jahren sollen die restlichen neun Anlagen folgen.
Mit dem Rückbau wartet eine logistische und finanzielle Herausforderung auf die Branche. Während die Energiekonzerne bisher keine konkreten Zahlen nennen, haben laut "Handelsblatt" die ADL-Experten, die Kernkraftbauer und -betreiber beraten, die Kosten des Rückbaus auf die einzelnen Komponenten und Tätigkeiten heruntergebrochen, und für jedes Kernkraftwerk abgeschätzt, wie viel der Rückbau mindestens kosten dürfte. Die Spanne reicht demnach von 670 Millionen Euro bis 1,2 Milliarden Euro je Anlage.
In Deutschland soll das letzte von 17 Atomkraftwerken 2022 abgeschaltet werden. Zuletzt erzeugten die AKW 23 Prozent der Gesamtstrommenge.