Politik

Bericht über Koalitionseinigung Ampel soll Gasausstieg bis 2045 planen

Wie hier in Duisburg versorgen derzeit Dutzende Gaskraftwerke Deutschland mit Energie.

Wie hier in Duisburg versorgen derzeit Dutzende Gaskraftwerke Deutschland mit Energie.

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Einem Medienbericht zufolge plant die Ampel-Koalition, sich bis spätestens 2045 von einem weiteren Energieträger zu verabschieden. Im Koalitionsvertrag soll demnach der Ausstieg aus dem Gas verankert werden - einer Technologie, die als fossile Brücke zu rein erneuerbarer Energiegewinnung gilt.

SPD, Grüne und FDP haben sich einem Medienbericht zufolge auf einen Ausstieg aus der Energiegewinnung durch Gas bis spätestens 2045 verständigt. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, kamen die Verhandler der künftigen Ampel-Regierung darüber überein, den Ausstieg womöglich sogar auf das Jahr 2040 vorzuziehen, "wenn das technisch machbar ist".

Zur Begründung für den geplanten Schritt heißt es, das Ziel einer CO2-Neutralität sei anders nicht zu erreichen. Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem bereits beschlossenen Ausstieg aus der Kohle fällt damit ein weiterer Energieträger auf absehbare Zeit weg. Der Kohleausstieg ist bisher für spätestens 2038 vorgesehen, die Grünen drängen in den Koalitionsverhandlungen darauf, ihn auf 2030 vorzuziehen.

Die Entscheidung, Gas als Übergangstechnologie bis womöglich 2045 beizubehalten, fällt in die Zeit eines Streits in der EU, welche Energieformen als "grüne Technologie" einzustufen sind. In den laufenden Koalitionsverhandlungen pochen die Grünen darauf, dass sowohl Atomkraft als auch Gas nicht als nachhaltige Technologien anerkannt werden. Dafür müsse sich die Bundesregierung in Brüssel einsetzen.

Die SPD vertritt eine weichere Position: "Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Atomkraft als nicht nachhaltig eingestuft wird." SPD und FDP wollen Brückentechnologien - also Gas - nicht als schmutzig schmähen. Dagegen wehren sich die Grünen, die in den eigenen Reihen unter Druck stehen, beim Klimaschutz mehr eigene Punkte durchzusetzen.

Die "Wirtschaftswoche" zitiert zur von ihr berichteten Festlegung auf den Gasausstieg bis 2045 einen Vertreter des Zukunft Gas e.V., eines Interessenverbundes der Gaswirtschaft. Er kommentiert den Schritt naturgemäß kritisch: "Wir brauchen Versorgungssicherheit, aber ohne Gas haben wir sie nicht", argumentiert Peter Meyer. Ein Großteil der Wohnungen und Häuser in Deutschland würden mit Gas beheizt, auch die Industrie sei weiter Gas als Energieträger angewiesen. "Wir brauchen das Gas noch sehr lange", sagt Meyer.

Quelle: ntv.de, jog/rts

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