Verbrechen Aufklärung durch genetischen Fingerabdruck
13.03.2001, 15:53 UhrIm Mordfall Ulrike kann der Täter möglicherweise durch seinen genetischen Fingerabdruck überführt werden. Bei zahlreichen Sexualstraftaten in den vergangenen Jahren wurden zur Ermittlung des Gencodes Speichelproben in Reihenuntersuchungen genommen. Mehrmals gelang es so, den Täter anhand seines DNA-Codes zu ermitteln.
Im Folgenden dokumentieren wir einige Kriminalfälle, bei denen der genetische Fingerabdruck eine Rolle spielte.
Oktober 1992:
Mit einer der ersten großen Gen-Reihenuntersuchungen in Deutschland wird der Sexualmord an einer 19-Jährigen nach einem Feuerwehrball in Hänigsen bei Hannover aufgeklärt. Alle 120 männlichen Fest-Besucher gaben Blutproben ab. Die Polizei ermittelt einen 34-jährigen Masseur.
Oktober 1996:
Nach dem Mord an einer 44 Jahre alten Lehrerin aus Seelze bei Hannover werden alle Männer eines Stadtteils zum Speicheltest gebeten. Ein 19-Jähriger aus der Nachbarschaft des Opfers wird als Täter ermittelt.
Dezember 1996:
Die Polizei überprüft im Fall Yasmin Stieler (18) in Peine-Vechelde die Speichelproben von 1.300 Männern. Die Leiche der Frau wurde in Vechelde gefunden. Daran entdeckten die Ermittler ein fremdes Haar. Die Gentest-Aktion bringt aber keine Hinweise.
April 1997:
Nach dem Sexualmord an der 15-jährigen Annette Peus aus Mardorf bei Hannover Ende September 1996 bittet die Polizei alle 480 Männer des Dorfes zum Speicheltest, aber ohne Erfolg.
August 1997:
Die Polizei klärt den zwei Jahre zurückliegenden Tod einer 14-Jährigen aus Halberstadt in Sachsen-Anhalt. Hautspuren am Opfer brachten die Ermittler auf die Spur des 17-jährigen Bruders.
April 1998:
Nach dem Sexualmord an der elfjährigen Christina aus dem niedersächsischen Strücklingen rufen die Ermittler zum bisher größten Gen-Massentest in Deutschland auf. Daran nehmen bis zu 18.000 Männer teil. Als Täter wird ein 30-jähriger Mechaniker ermittelt.
November 1998:
Im Mordfall des 13-jährigen Markus Wachtel aus dem niedersächsischen Peine unterziehen sich rund 2.100 Männer Speicheltests. Obwohl auch der später festgenommene 18-jährige Schüler unter ihnen ist, finden die Ermittler keine Übereinstimmung mit Spuren an der Leiche. dpa
Quelle: ntv.de