Alternative zu Deutschlandticket Berlin führt 29-Euro-Ticket wieder ein
28.09.2023, 16:04 Uhr Artikel anhören
"Ich sehe das 29-Euro-Ticket als Ergänzung zum erfolgreichen Deutschlandticket", erklärte Verkehrssenatorin Schreiner.
(Foto: picture alliance/dpa)
Berlinerinnen und Berliner bekommen das 29-Euro-Ticket zurück. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg führt den Fahrschein ab dem kommenden Frühsommer wieder für die Tarifzonen A und B ein. Das 49-Euro-Ticket sorgt derweil weiterhin für Streit.
Ungeachtet der laufenden Debatte über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets wird in Berlin erneut ein 29-Euro-Ticket eingeführt. Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) habe dies beschlossen, erklärte Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner. Das Ticket soll demnach für die Tarifzonen A und B, also das Berliner Stadtgebiet, gelten und ab dem kommenden Frühsommer im Jahresabo erhältlich sein.
Ein Ticket für monatlich 29 Euro für den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt hatte es bereits nach dem Auslaufen des Neun-Euro-Tickets im vergangenen September gegeben. Mit der Einführung des deutschlandweit gültigen Deutschlandtickets für 49 Euro im Monat entfiel das Angebot aber wieder. In den Koalitionsverhandlungen auf Landesebene von CDU und SPD war dann die Wiedereinführung vereinbart worden.
"Ich sehe das 29-Euro-Ticket als Ergänzung zum erfolgreichen Deutschlandticket", erklärte Verkehrssenatorin Schreiner. Es sei beispielsweise für Rentner oder Selbstständige, die kein Jobticket bekommen können, interessant. Allerdings dürfte das deutlich günstigere Ticket auch für viele bisherige Kundinnen und Kunden des Deutschlandtickets eine Alternative sein.
Wissing lehnt weitere Finanzzusagen ab
Das 49-Euro-Ticket sorgt derweil weiterhin für Streit zwischen Bund und Ländern. Letztere riefen für den Nachmittag eine Sonderverkehrsministerkonferenz ein, um über die Zukunft des Angebots zu beraten. Sie stellen das Ticket als Ganzes infrage, sollte sich keine Lösung im Streit um die Finanzierung abzeichnen. Bund und Länder haben jeweils bis 2025 jährlich 1,5 Milliarden Euro für die Finanzierung des 49-Euro-Tickets zugesagt. Außerdem wurde vereinbart, dass eventuelle Mehrkosten in diesem Jahr zu gleichen Teilen getragen werden. Für das kommende Jahr gibt es zu diesem Punkt jedoch noch keine Einigung.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing lehnt weitere Finanzzusagen des Bundes ab. Die Verkehrsverbünde sollten sich lieber auf "strukturelle Verbesserungen" konzentrieren und Konkurrenzprodukte zum Deutschlandticket abschaffen - oder gar nicht erst einführen.
Quelle: ntv.de, jki/AFP