Politik

Todesopfer bei Kämpfen in Birma Buddhisten vertreiben Muslime

Während die birmanische Politikerin Aung San Suu Kyi durch Europa reist und den politischen Wandel in ihrem Land verkündet, gibt es dort weiter schwere Auseinandersetzungen. 50 Menschen sollen in den letzten Wochen bei Unruhen getötet worden sein.

Tausende Muslime mussten in den vergangenen Wochen ihre Heimat verlassen.

Tausende Muslime mussten in den vergangenen Wochen ihre Heimat verlassen.

(Foto: dpa)

Bei den tagelangen ethnisch-religiösen Unruhen im Westen Birmas hat es nach Angaben der Staatsmedien insgesamt 50 Tote und 54 Verletzte gegeben. Die Angaben der Zeitung "New Light of Myanmar" bezogen sich auf die Zeit vom 28. Mai bis zum 14. Juni. Die Zeitung machte keine Angaben zur Identität der Opfer. Unklar war auch, ob die Bilanz die zehn Muslime einschloss, die von einer wütenden buddhistischen Menge wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer Buddhistin gelyncht worden waren.

Der Vorfall war Auslöser der blutigen Unruhen im westlichen Bundesstaat Rakhine, bei denen mehr als 30.000 Menschen vertrieben und mehr als 2000 Häuser zerstört wurden. Nach Angaben der Zeitung gab es 78 Unruhen bis Donnerstag, welche die Sicherheitskräfte "friedlich" beenden konnten. Wie In Sittwe, der Hauptstadt Rakhines, hat sich die Lage inzwischen weitgehend beruhigt. Verschiedene Berichte legen aber nahe, dass die Opferzahl deutlich über der offiziellen Bilanz liegen könnte.

Im mehrheitlich buddhistischen Birma gibt es eine starke muslimische Minderheit. Zu ihnen gehören auch die knapp 800.000 Rohingya, von denen die meisten in Rakhine leben. Sie besitzen nicht die birmanische Staatsangehörigkeit und sind in ihren Rechten stark eingeschränkt. Viele Birmanen betrachten die Rohingya als illegale Einwanderer aus Bangladesch und damit nicht als vollwertige Mitglieder der birmanischen Gesellschaft. Die UNO sieht die Rohingya als eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Welt.

Quelle: ntv.de, AFP

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