Stark abhängig von Importen Bund will heimische Lithium-Projekte fördern
30.09.2025, 20:19 Uhr Artikel anhören
Lithium ist ein zentraler Bestandteil von leistungsfähigen Batterien.
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Lithium gehört zu den wichtigsten Rohstoffen der Gegenwart. Bisher bezieht Deutschland den Stoff aus dem Ausland. Neue Funde in Sachsen-Anhalt könnten die Abhängigkeit verringern. Wirtschaftsministerin Reiche kündigt derweil an, nationale Projekte zu unterstützen.
Die Bundesregierung ist offen dafür, den Lithium-Abbau in Deutschland zu erlauben und zu fördern. Es gebe mehrere Lithium-Projekte in Deutschland, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in Berlin am Rande der Kabinettsklausur. Es gebe mit dem Rohstofffonds nun auch ein Finanzinstrument zur Förderung. Es seien derzeit verschiedene Projekte in der Prüfung, bei denen es um konkrete Antrags- und Zuschlagsverfahren gehe.
"Wo wir einen Beitrag leisten können, werden wir das dort tun", sagte sie. Die Projekte müssten aber auch zeigen, dass sie Erträge erzielen können. Dazu brauche es Abnehmer für das Lithium. Entscheidungen würden noch in diesem Jahr fallen.
Auch Umweltminister Carsten Schneider sagte, dass nichts gegen einen Abbau spreche, wenn die in Deutschland und Europa sehr starken Umweltschutzrechte eingehalten würden. "Sondern es spricht viel dafür, dass wir unsere eigenen Rohstoffe nutzen und auch explorieren." Zudem müsse man aber auch das Recycling stärken, etwa von Batterien, in denen oft Lithium eingesetzt wird.
Der Bund hatte bereits im Juli bekannt gegeben, dass er die Gewinnung und Weiterverarbeitung von Lithium in Rheinland-Pfalz und Hessen fördert. Nun gibt es neue Funde etwa in Sachsen-Anhalt. Lithium steht seit 2023 auf der Liste strategisch wichtiger Rohstoffe der EU. Es ist ein zentraler Bestandteil von leistungsfähigen Batterien und damit als Rohstoff insbesondere für die Automobilindustrie von großer Bedeutung. Die EU ist hier stark abhängig von Importen aus Übersee.
Quelle: ntv.de, mwa/rts