Politik

Chronik Elvis Presley - Stationen einer Karriere

1935: Elvis Aaron Presley wird am 8. Januar in Tupelo im US-Bundesstaat Mississippi geboren. Er hat einen Zwillingsbruder, der jedoch bei der Geburt verstirbt. Die kleine Familie ist sehr arm. Mutter Gladys arbeitet als Näherin in einer Fabrik, Vater Vernon jobbt als Baumwollpflücker und Fabrikarbeiter. Elvis Presley sammelt in der Grundschule erste Gesangserfahrungen.

1938: Vernon Presley wird wegen Scheckfälschung festgenommen und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 1939 wird er vorzeitig aus der Haft entlassen. Elvis Presley singt im Kirchenchor.

1945: Presley gewinnt den zweiten Preis im Talentwettbewerb der Mississippi-Alabama-Fair and Daily Show in Tupelo.

1947: Seine Eltern schenken Elvis eine Gitarre. Er erlernt das Instrument autodidaktisch, spielt und singt vor allem Volkslieder und Negro Sprirituals nach dem Gehör.

1948: Die Familie Presley zieht nach Memphis im Bundesstaat Tennessee. Der junge Elvis besucht die L.C. Humes High School.

1949: Die Familie bezieht eine Sozialwohnung in Lauderdale Courts.

1953: Presley macht sein Abschlussexamen. Seinen ersten Arbeitsplatz findet er in einer Werkzeugfabrik, später wird er Lastwagenfahrer bei der Crown Electric Company. In Abendschulen versucht er, sich zum Elektriker ausbilden zu lassen. Im Sommer besingt er im Tonstudio der Sun Record Company eine Platte ("My Happiness") - eine Aufnahme, die er seiner Mutter zum Geburtstag schenken will. Der Präsident der Schallplattenfirma hört ihn und unterzeichnet einen Vertrag mit ihm.

1954: Die erste Single kommt auf den Markt: "Blue Moon of Kentucky" und "That's Allright Mama" werden große Erfolge. Er singt in Radiostationen, geht auf Gastspielreisen und entwickelt seinen eigenen Rock'n'Roll-Stil. Wegen seiner übertriebenen Emotionalität, seiner fast obszönen Posen, seines Hüft-Schwungs ("Elvis the Pelvis") wird er für die Teenies zu einem Star, für deren Eltern jedoch zu einem Albtraum.

1955: Der größte US-amerikanische Schallplattenkonzern, die Radio Corporation of America (RCA), kauft Presley im Herbst für 35.000 Dollar aus seinem Kontrakt mit der Sun Record Company los. Jetzt kommt die Karriere des jungen Mannes richtig ins Rollen.

1956: Presley nimmt den Song "Heartbreak Hotel" auf, der sich acht Wochen lang auf dem ersten Platz der amerikanischen Billboard-Charts hält. Sein zweites RCA-Album "Hound Dog" findet über sieben Millionen Käufer. Es regnet Gold- und Platinauszeichnungen. Und das bleibt auch in den nächsten Jahren so. Der erste Spielfilm, "Love Me Tender" entsteht, dem weitere 33 folgen werden. Presley erweist sich auch an den Kinokassen als Hit.

1957: Die Single "Jailhouse Rock" kommt auf den Markt und sorgt wieder für Verkaufsrekorde. Bis zu seinem frühen Tod steht Presley mit fast 40 Songs in den Top Ten der US-Charts. Im März kauft Presley Graceland, das zu dieser Zeit herrschaftlichste Anwesen in ganz Memphis. Das Objekt ist ideal, weil es recht weit vom Zentrum der Stadt entfernt liegt und damit für die immer größer werdende Fangemeinde weniger schnell zu erreichen ist. Die Eltern Presleys ziehen mit ein. Der Sänger kauft später weitere Immobilien, doch sein wichtigstes Refugium ist und bleibt Graceland.

1958: Presley tritt auf Wunsch seines cleveren Managers Colonel Thomas A. Parker aus Image-Gründen in die Armee ein und absolviert seinen Wehrdienst. Kritiker sehen das Ende der jungen Karriere gekommen. 17 Monate seiner Militärzeit verbringt Presley in Deutschland. Hier lernt er die erst 14 Jahre alte Priscilla Beaulieu kennen, mit der er eine langjährige Freundschaft beginnt. Mutter Gladys stirbt im August im Alter von nur 46 Jahren, Diagnose: Herzversagen.

1960: Der Ruhm ist noch nicht verblasst. Als Presley im Frühjahr wieder Zivilist wird, ist die Nachfrage nach ihm ungebremst. Er erhält die größte Gage für einen TV-Auftritt, die bis dato jemals bezahlt wurde: 125.000 Dollar für einen Gastauftritt in der Frank-Sinatra-Show.

1960er: Der Ruhm Presleys dauert an, doch die Hits folgen nicht mehr Schlag auf Schlag. Und auch die Filmproduktionen werden immer schwülstiger, wenngleich die Einnahmen an den Kinokassen nach wie vor gut sind. Bands wie die Beatles laufen dem einstigen jungen Wilden nach und nach den Rang ab. Dennoch bleibt er in den Medien und den Charts präsent.

1965: Im August besuchen die Beatles ihr Jugendidol in dessen Villa in Hollywood. Es ist für beide Seiten eine recht nüchterne Begegnung. Dennoch bleibt John Lennon auch Jahre später dabei: "Vor Elvis gab es nichts!"

1967: Der umjubelte Star heiratet im Mai in Las Vegas Priscilla Beaulieu, seine Jugendliebe, die bereits seit einigen Monaten mit ihm in seinem Haus Graceland in Memphis wohnt.

1968: Neun Monate nach der Heirat wird Tochter Lisa Marie geboren. Es wird Presleys einziges Kind bleiben. Im Dezember feiert der 33-Jährige mit einem TV-Special, in dem er zahlreiche alte und neue Songs live präsentiert, ein furioses Comeback. Das Image des unberechenbaren, wilden Jungen streift er endgültig ab und wird zum "All American Boy".

1969: Der "King of Rock'n'Roll" tritt erstmals nach mehr als zehn Jahren wieder regulär live auf - im Internationalen Hotel in Las Vegas. Zuvor hat man ihn immer nur im Film und Fernsehen gesehen oder auf Tonträgern gehört. Bis ans Ende seines Lebens wird er solche Gastspiele geben - nicht zuletzt, um seinen extrem hedonistischen Lebenswandel finanzieren zu können.

1970: Im Januar Auszeichnung als einer der "zehn herausragenden jungen Männer Amerikas", neben Wissenschaftlern und Menschenrechtlern der USA. Im November hat der Dokumentarfilm "Elvis - That's The Way It Is" Premiere. Im Dezember Zusammentreffen von Presley mit US-Präsident Richard Nixon im Weißen Haus in Washington, D.C. Presley wird von Nixon zu einem Agenten der US-Rauschgiftfahndungsbehörde ernannt.

1972: Der südliche Abschnitt des Bellevue Boulevard in Memphis, der an Graceland vorbeiführt, wird in Elvis-Presley-Boulevard umbenannt.

1973: Im Januar wird die Fernseh-Show "Aloah from Hawaii" weltweit über Satellit ausgestrahlt. Sie wird angeblich von mehr als einem Drittel der Weltbevölkerung gesehen. Der Name Presley ist zeitweilig so bekannt wie "Coca Cola". Scheidung von Priscilla Beaulieu, die sich bereits im Februar 1972 von ihm getrennt hat. Das Kind Lisa Marie bleibt bei der Mutter, ist aber so oft es geht zu Besuch beim Vater. Die Eltern behalten ein freundschaftliches Verhältnis. Nach der Trennung von Priscilla geht es mit dem "King " nach und nach psychisch und körperlich bergab.

1974: Im Januar proklamiert Gouverneur Jimmy Carter, späterer US-Präsident, den "Elvis-Presley-Tag".

1975: Der Verkauf von Presley-Tonträgern überschreitet die 500-Millionen-Grenze. Doch in die Schlagzeilen über das Idol mischen sich nun immer öfter negative Seitenhiebe. Von Drogen- und Gewichtsproblemen ist die Rede. Presley unterzieht sich im Juni im Mid-South-Hospital in Memphis einem Facelifting, heißt es.

1976: Mit der jungen Ginger Alden beginnt Presley eine Liebschaft. Angeblich ist eine Hochzeit geplant.

1977: Presley stirbt im Alter von 42 Jahren am 16. August in seinem Haus Graceland an den Folgen einer Herzattacke. Gerüchte wollen von vorherigem Drogenkonsum wissen. Belegt ist lediglich sein extremes Übergewicht. Die 20-jährige Ginger Alden findet den Sänger in seinem Badezimmer, Wiederbelebungsversuche durch Leibwächter und die schließlich herbeigerufene Krankenwagen-Besatzung bleiben erfolglos. Der Tag seiner Beerdigung, der 18. August, wird vom Gouverneur des Staates Tennessee zum allgemeinen Trauertag erklärt. Haupterbin seines Millionenvermögens ist Tochter Lisa Marie. Presleys Beisetzung auf dem öffentlichen Forrest-Hill-Friedhof in Memphis gerät zu einer Show. Im Oktober werden die Särge von Elvis und Mutter Gladys auf Wunsch von Vater Vernon Presley nach Graceland überführt, weil die Leichen dort angeblich sicherer sind. Die beiden werden im Meditationsgarten beigesetzt.

1979: Im Juni stirbt Vater Vernon Presley im Alter von 63 Jahren an Herzversagen. Er wird neben seinem Sohn und seiner ersten Frau Gladys im Meditationsgarten beerdigt.

1982: Die Villa Graceland wird für den Publikumsverkehr geöffnet. Allerdings bleibt das gesamte Obergeschoss, also die privaten Räume von Elvis Presley, für die Öffentlichkeit unzugänglich. Dafür sorgen die geschiedene Gattin und seine Tochter Lisa Marie. Jährlich strömen seither rund 700.000 Menschen auf das Anwesen, um einige Räume des Presley-Hauses, aber auch seine Flugzeuge, seinen Fuhrpark, die zahlreichen Auszeichnungen und das Grundstück zu besichtigen.

Quelle: ntv.de

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