LKA schließt Anschlagsplan nicht aus Islamist bewachte BER-Baustelle
14.08.2012, 13:56 Uhr
Hier sollen Unbefugte nicht hinein.
(Foto: dpa)
Ein junger Mann sucht einen Job und findet ihn bei einer Sicherheitsfirma. Nun kontrolliert er, wer auf die Baustelle für den neuen Hauptstadtflughafen BER darf und wer nicht. Doch bei einer Routinekontrolle fällt er auf. Er ist nicht nur illegal beschäftigt, sondern auch ein Islamist, den das LKA Brandenburg als "Gefährder" einstuft.
Ein mutmaßlich gefährlicher Islamist hat nach einem Bericht des "Stern" zeitweise den Zugang zur kontrolliert. Der Mann habe aber keinen Zutritt zur Baustelle, sondern nur zu Gebäuden jenseits des Bauzauns gehabt und arbeite nicht mehr dort, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel.
Dem Magazin zufolge war Florian L. einer von mehreren illegal Beschäftigten, die bei einer Razzia Anfang August aufgegriffen wurden. Er arbeitete dort als Mitarbeiter der Firma Ibragim Security im Auftrag der Sicherheitsfirma Securitas. Der 21-Jährige sei vor einigen Jahren zu Islam konvertiert und wurde seit dem 20. Juli vom LKA Berlin als "Gefährder im islamistischen Spektrum" geführt.
Jüngst war er laut Polizeierkenntnissen mit gleich zwei Männern im engen Kontakt, die mit Sprengstoffanschlägen oder deren Vorbereitung aufgefallen waren. Es bestehe daher, so das LKA Brandenburg, "Anlass zur Sorge", dass Florian L. selbst "an Vorbereitungshandlungen zu einem Sprengstoffanschlag beteiligt sein" könnte.
Anschlagspläne geschmiedet?
Ob er einen Anschlag auf dem Flughafen plante, ist bisher allerdings unklar. "Eine Bewertung, ob die illegale Arbeitsaufnahme nur dem Gelderwerb diente oder im Zusammenhang mit der Vorbereitung von terroristischen Straftaten steht", könne "aufgrund der derzeit vorliegenden Erkenntnisse nicht abschließend vorgenommen werden", resümierte der Brandenburger LKA-Report.
Die Berliner Polizei wollte sich zum konkreten Fall nicht äußern, das Brandenburger Innenministerium stellte eine Mitteilung in Aussicht. Das Hauptzollamt in Potsdam bestätigte, dass es am 2. August eine Routinekontrolle auf der Baustelle gegeben habe und 20 Mitarbeiter zu ihren Beschäftigungsverhältnissen befragt worden seien. Ob sie aber illegal auf dem Gelände arbeiteten und mit Zugangskontrollen betraut waren, wie es in dem Bericht heißt, stehe nicht fest. Die Prüfungen dauerten an, sagte Behördensprecher Danny Somieski.
Quelle: ntv.de, sba/dpa