Politik

Zwei Millionen für Buchrechte Maschmeyer vergoldete Schröders Ruhestand

Gerhard Schröder und Carsten Maschmeyer mit ihren Frauen:  Altkanzler und AWD-Chef sind Freunde.

Gerhard Schröder und Carsten Maschmeyer mit ihren Frauen: Altkanzler und AWD-Chef sind Freunde.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Gerhard Schröder und Carsten Maschmeyer sind Freunde. Schwerreiche Freunde sogar. Wie jetzt bekannt wird, zahlte der Ex-AWD-Chef dem Ex-Kanzler mehr für dessen Memoiren als bisher angenommen. Ein Zeichen der Dankbarkeit?

Der Unternehmer Carsten Maschmeyer hat Gerhard Schröder laut "Stern" für die Rechte an der Autobiografie des Ex-Kanzlers rund zwei Millionen Euro gezahlt - und damit doppelt so viel wie bisher bekannt. Dass Maschmeyer die Autorenrechte kaufte, war bereits seit 2011 bekannt. Nun bringen vertrauliche Dokumente die wahre Höhe der Zahlung ans Licht.

Eine Sprecherin Maschmeyers bezeichnete die Abweichung als "Darstellungssache". Nach Abzug aller Steuern und Abgaben sei von ursprünglich zwei Millionen Euro die bereits bekannte Summe von einer Million übrig geblieben, sagte sie. Schröder will sich zu dem Bericht nicht äußern.

Maschmeyer selbst hatte zu einem früheren Bericht über den Betrag von einer Million erklärt, 2006 von Schröder die Rechte für dessen Memoiren erworben und gewinnbringend vermarktet zu haben. "Es handelt sich um einen normalen Kauf und Verkauf und keine Gefälligkeit, denn die Gesamtsumme der Erlöse übertraf deutlich den Pauschalpreis beim Ankauf", so Maschmeyer 2011.

Buch soll Beziehungsgeflecht aufdecken

Die Dokumente belegten laut "Stern" auch, wie nah sich Schröder und der damalige Chef des Finanzdienstleisters AWD schon zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung gekommen seien. So habe sich Maschmeyer auch für eine Reform der Riester-Rente eingesetzt - er habe auf eine "Ölquelle" gehofft, die sprudeln könnte. Die Riester-Rente wurde dann tatsächlich reformiert - angeblich zur Zufriedenheit Maschmeyers.

Heute wird zu diesem Thema ein Buch vorgestellt mit dem Titel "Geld Macht Politik: Das Beziehungskonto von Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder und Christian Wulff".

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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