Zweiter Jahrestag des Massakers Merz ruft zur Solidarität mit Juden auf
07.10.2025, 03:03 Uhr Artikel anhören
"Wir teilen den Schmerz der Angehörigen der Geiseln", sagt Merz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bundeskanzler Merz beschwört die "tiefen Wunden", die der Angriff der Hamas in Israel gerissen hat. Während sich das Datum des Massakers zum zweiten Mal jährt, fordert der CDU-Chef die Bürger auf, den jüdischen Gemeinschaften Solidarität zu zeigen.
Anlässlich des zweiten Jahrestages des Angriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat Bundeskanzler Friedrich Merz zur Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft aufgerufen. "Gehen Sie heute, gehen Sie morgen und übermorgen auf unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu, wo immer es Ihnen möglich ist. Gehen Sie auf die jüdischen Gemeinden zu", hieß es in einem vorab veröffentlichten Text einer Videobotschaft von Merz. "Zeigen wir alle, dass wir an ihrer Seite stehen. Und dass wir gemeinsam alles dafür tun werden, dass Jüdinnen und Juden hier in Deutschland ohne Angst leben können, dass sie mit Zuversicht leben können", fuhr der Bundeskanzler fort.
Der 7. Oktober 2023 habe "tiefe Wunden gerissen". Er sei als "schwarzer Tag in die Geschichtsbücher des jüdischen Volkes" eingegangen, sagte Merz laut dem vorab verbreiteten Text. Seitdem gebe es in Deutschland eine "neue Welle des Antisemitismus". "Er zeigt sich in altem und neuem Gewand - in den sozialen Medien, an den Universitäten, auf unseren Straßen; immer lauter, immer unverschämter und immer öfter auch in Form von Gewalt", sagte Merz. "Das beschämt mich."
Merz verwies zudem darauf, dass einige der rund 250 Menschen, die am 7. Oktober 2023 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren, noch immer in der Gewalt der Hamas seien, darunter auch deutsche Staatsbürger. "Sie erleiden Unvorstellbares, heute seit zwei langen Jahren", sagte Merz. Das Leid der Angehörigen der Geiseln sei nur zu erahnen, fuhr er fort. "Aber wir teilen ihren Schmerz."
47 Geiseln noch in Gewalt der Hamas
Bei dem Angriff der Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 waren nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet worden. 251 Menschen wurden damals als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Zwei Jahre später sind noch immer 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Mindestens 25 der Geiseln sollen nach Angaben des israelischen Militärs aber bereits tot sein.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 67.100 Menschen getötet. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal.
Quelle: ntv.de, mau/AFP