Politik

Tod von KZ-Arzt Heim Noch immer keine Beweise

Aribert Heim ist der meistgesuchte NS-Verbrecher. Er soll bereits 1992 in Ägypten gestorben sein. Doch die Beweise dafür sind noch immer dürftig.

Aribert Heim mordete im Konzentrationslager Mauthausen.

Aribert Heim mordete im Konzentrationslager Mauthausen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Auch mehr als ein Jahr nach den ersten Meldungen über den Verbleib von Aribert Heim ist unklar, ob der meistgesuchte NS-Verbrecher noch lebt oder bereits vor längerer Zeit gestorben ist. "Es läuft nach wie vor ein Rechtshilfeersuchen, das wir an die ägyptischen Behörden gestellt haben", sagte Annette Zeller vom zuständigen Landgericht Baden-Baden der Nachrichtenagentur dpa. "Die lange Dauer ist im Ausland aber nichts Ungewöhnliches." Heim soll nach Medienberichten 30 Jahre lang in Ägypten unter anderem Namen gelebt haben und 1992 im Alter von 78 Jahren an Krebs gestorben sein. Fahnder und Nazi-Jäger stellen dies infrage.

Auch Zielfahnder des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg hatten in Ägypten versucht, den Aufenthaltsort Heims zu ermitteln. "Wir haben in den vergangenen Monaten allerdings keine neuen Erkenntnisse erhalten", sagte Sprecher Ulrich Heffner. Es gebe demnach keinen Beweis für den Tod des seit 1962 gesuchten mutmaßlichen NS- Massenmörders. Wegen seiner extremen Grausamkeit wurde Heim in Nazi- Konzentrationslagern "Dr. Tod" genannt. Er praktizierte nach dem Krieg als Frauenarzt in Bad Nauheim und Baden-Baden.

Das LKA hatte Anfang Februar 2009 eine Aktentasche mit Dokumenten erhalten, die dem früheren KZ-Arzt zugeordnet wurden. Nach diesen Unterlagen soll Heim Anfang 1963 unter seinem zweiten Vornamen Ferdinand mit einem Touristenvisum in Ägypten eingereist sein. Diese Papiere werden laut LKA von den ägyptischen Behörden als authentisch bewertet. Ob es sich bei dem 1992 unter dem Namen Tarik Hussein Farid beigesetzten Mann um Heim handelte, ist bislang nicht geklärt.

Quelle: ntv.de, dpa

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