Politik

Seoul zum "Meer aus Feuer" machen Nordkorea droht mit Angriff

Kurz vor dem traditionellen Manöver der USA und Südkoreas droht Nordkorea mit einer "unerbittlichen Vergeltung". Zudem verbittet sich Pjöngjang Propaganda-Botschaften des Südens. Diese hatten zuletzt die nordkoreanische Bevölkerung auch über den Umbruch in der arabischen Welt informiert.

Einen Tag vor dem geplanten Beginn des jährlichen gemeinsamen Militärmanövers von Südkorea und den USA hat Nordkorea einen Angriff auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul angedroht. Nordkorea werde gegen die Militärübung mit einem "kompromisslosen Angriff" vorgehen, berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Der Süden müsse mit einer "unerbittlichen Vergeltung" rechnen, die Seoul in ein "Meer aus Feuer" verwandeln werde. Das Manöver soll am Montag beginnen und bis zum 10. März dauern.

Südkoreanische Soldaten bei einer Militärübung.

Südkoreanische Soldaten bei einer Militärübung.

(Foto: AP)

Zudem wurden militärische Angriffe für den Fall angedroht, dass aus Südkorea weiterhin Propaganda in den Norden geschickt werde. "Unser Militär wird in Selbstverteidigung direkte, gezielte Feuerattacken auf die Ursprungsorte solcher anti-republikanischer Propaganda-Aktivitäten unternehmen", schrieb KCNA.

Infos über arabische Protestwelle

Die nordkoreanische Armee rief Südkorea laut KCNA auf, seine "psychologische Kriegsführung sofort" zu unterlassen. Am Freitag hatte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, die südkoreanische Armee schicke mit Luftballons Informationen über die Protestwelle gegen die Regierungen in der arabischen Welt über die Grenze in den Norden. Nordkorea hatte ähnliche Flugblattaktionen privater Gruppen in Südkorea regelmäßig als Provokation kritisiert.

Die südkoreanische Regierung hatte sich lange Zeit mit Propagandamaßnahmen in Nordkorea zurückgehalten. Die Bereitschaft zur Rücksichtnahme auf die Regierung in Pjöngjang schwand aber nach mehreren gewaltsamen Zwischenfällen. Seoul macht Pjöngjang für einen Torpedoangriff auf ein südkoreanisches Marineschiff verantwortlich, bei dem im März vergangenen Jahres 46 Soldaten getötet wurden. Im November beschoss die nordkoreanische Armee die grenznahe südkoreanische Insel Yeonpyeong und tötete zwei südkoreanische Marinesoldaten und zwei Zivilisten.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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