Politik

Gaddafis Familienbesitz bleibt gesperrt Sanktionen sind Geschichte

Zwei Monate nach dem Tod des Diktators Gaddafi hebt der Weltsicherheitsrat die UN-Sanktionen gegen die libysche Zentralbank und die libysche Auslandsbank auf. Damit können Milliardenbeträge, die das Gaddafi-Regime im Ausland angelegt hatte, nach Bedarf in das weitgehend zerstörte Land zurückfließen..

Die USA und der UN-Sicherheitsrat haben die Sanktionen gegen Libyen aus der Zeit des Ex-Machthabers Muammar el Gaddafi fast vollständig aufgehoben. Die Sanktionen seien nach Beratungen mit der neuen Staatsführung in Tripolis aufgehoben worden, teilte US-Präsidentensprecher Jay Carney in Washington mit. Die neue libysche Staatsführung erhält damit Zugriff auf schätzungsweise 150 Milliarden Dollar (112 Milliarden Euro).

Die Rebellen warteten dringend auf die Gelder, die beim Wiederaufbau helfen sollen.

Die Rebellen warteten dringend auf die Gelder, die beim Wiederaufbau helfen sollen.

(Foto: dpa)

Allein in den USA wurden nach Angaben des Finanzministeriums in Washington Beträge in der Größenordnung von mehr als 30 Milliarden Dollar wieder freigegeben. Ausgenommen sind nach Auskunft des Weißen Hauses nur Besitzstände der Familie Gaddafi und einiger Vertreter der ehemaligen Staatsführung. Die libysche Führung werde auf der Grundlage der Beschlüsse "auf die meisten ihrer Guthaben weltweit" zugreifen können, erklärte das Weiße Haus.

Sanktionen wirkten

Seitens des UN-Sicherheitsrates bestanden Sanktionen gegenüber der libyschen Zentralbank und der libyschen Außenhandelsbank (LFB). Die Sanktionen waren im Februar beschlossen worden, um den Sturz Gaddafis herbeizuführen. Die Sanktionen der UNO betrafen weltweit schätzungsweise 150 Milliarden Dollar. Der britische Außenminister William Hague kündigte an, dass nun auch die Auslandsguthaben Libyens in Großbritannien im Umfang von gut zehn Milliarden Dollar umgehend freigegeben werden sollen.

, als die Einheiten der Aufständischen die letzten Landesteile eroberten. Übergangspräsident Mustafa Abdel Dschalil und Regierungschef Abdel Rahim el Kib wandten sich kürzlich an den UN-Sicherheitsrat, um eine Freigabe der libyschen Guthaben zu erreichen. Gaddafis Sohn Saadi soll nach Informationen der kanadischen Tageszeitung "Nationale Post" in Toronto noch ein Luxus-Appartement in einem Hochhaus im Wert von mehr als einer Million Dollar besitzen. Er habe diese Wohnung im Mai 2008 erworben, die Nebenkosten würden von einem Konto in der Schweiz aus beglichen, hieß es weiter.

Der Übergangsrat hatte am 23. Oktober nach 42 Jahren unter der Herrschaft Gaddafis, der am 20. Oktober getötet wurde, die Befreiung des Landes erklärt. Ende November wurde die Übergangsregierung vereidigt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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