Politik

Nordkorea bereitet Militärübung vor Südkorea schickt wieder Mehl

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(Foto: AP)

Seoul lässt seit dem nordkoreanischen Angriff auf eine südkoreanische Insel wieder Hilfslieferungen in den unter chronischem Lebensmittelmangel leidenden Norden zu. Allerdings ist das kein Hindernis für Pjöngjang, eines seiner umstrittenen Militärmanöver im Gelben Meer abzuhalten.

Erstmals seit dem nordkoreanischen Angriff auf eine südkoreanische Insel im vergangenen Jahr hat der Süden wieder Hilfslieferungen in den Norden gebracht. "Wir hoffen, dass unsere humanitäre Hilfe zu verbesserten Beziehungen zwischen beiden Ländern führt", sagte der Chef einer südkoreanischen Hilfsorganisation, Kim Deog Ryong, als zwölf Lastwagen mit 300 Tonnen Mehl die Grenze zum Norden überquerten. Sollte die Regierung in Seoul ihre Zustimmung geben, will die Organisation bis Ende August insgesamt rund 2500 Tonnen Mehl in den verarmten Nachbarstaat schicken.

Die Trucks mit 300 Tonnen Mehhl im Wert von 171.000 US-Dollar verlassen die südkoreanische Grenzstadt Paju Richtung Norden.

Die Trucks mit 300 Tonnen Mehhl im Wert von 171.000 US-Dollar verlassen die südkoreanische Grenzstadt Paju Richtung Norden.

(Foto: dpa)

Seit sich die Beziehungen zwischen Süd- und Nordkorea 2008 verschlechterten, stoppte Seoul eine jährliche Hilfslieferung von 400.000 Tonnen Reis, erlaubte aber Hilfen einiger privater Organisationen. Nach dem Angriff Nordkoreas auf die grenznahe Insel Südkoreas im November mit vier Toten untersagte Seoul dann alle Lieferungen. Nordkorea ist von chronischem Lebensmittelmangel betroffen, in den 90er Jahren starben tausende Menschen bei einer Hungersnot. Laut der UNO brauchen derzeit rund sechs Millionen Menschen dringend Hilfe.

Dessen ungeachtet will das nordkoreanische Militär noch in dieser Woche ein großangelegtes Manöver seiner See-, Luft- und Landstreitkräfte abhalten. Pjöngjang habe vor dem Hafen Nampo rund 20 Kriegsschiffe, darunter auch Landungsboote versammelt, und mehrere Kampfflugzeuge vom Typ MiG-21 auf die Luftwaffenbasis von Onchon verlegt, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf südkoreanische Regierungskreise.

Abhängig von den Wetterbedingungen soll ein Landungsmanöver beginnen, hieß es demnach aus Regierungskreisen. Heute ist der 58. Jahrestag der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens, mit dem der Koreakrieg 1953 zu Ende ging. Offiziell befinden sich die beiden Staaten noch immer im Kriegszustand.

Nordkoreanische Militärübungen im Sommer sind normal, doch ein Manöver zur Zeit des Jahrestags des Waffenstillstands, an dem alle drei Teilstreitkräfte beteiligt sind, ist nach Auffassung von Experten aber sehr ungewöhnlich.

Quelle: ntv.de, AFP

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