Erstürmung einer Basis auf der Krim Ukrainischer Soldat in Simferopol getötet
18.03.2014, 17:41 Uhr
Der ukrainische Soldat wurde bei der Erstürmung einer Basis in der Krim-Hauptstadt Simferopol getötet. (Archivbild)
(Foto: REUTERS)
Auf der Krim ist der erste ukrainische Soldat ums Leben gekommen. Bei der Erstürmung einer Basis in Simferopol sei der Mann getötet worden, hieß es. Offenbar gehörte das Opfer zu rund 20 Soldaten, die sich weigerten, sich den Russen zu ergeben.
Die Lage auf der Krim spitzt sich zu. Das ukrainische Verteidigungsministerium meldet den ersten ukrainischen Soldaten, der auf der Halbinsel getötet wurde. Bei einem Zwischenfall in der Hauptstadt Simferopol sei der Mann ums Leben gekommen. Was genau passierte, ist noch unklar. Allerdings hatte der Interimsregierungschef Arseni Jazenjuk zuvor bereits martialische Töne angeschlagen. Der Konflikt habe sich von einem politischen in einen militärischen verwandelt, sagte er bei einer Krisensitzung des Kabinetts.
Auch die russische Agentur Interfax berichtet von einem Toten auf der Halbinsel. Danach handelt es sich um einen Angehörigen der prorussischen sogenannten Selbstverteidigungskräfte. Damit gibt es bereits zwei Tote nach der Aufnahme der Krim in die Russische Föderation.
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Zuvor war gemeldet worden, dass eine ukrainische Militärbasis auf der Krim durch russische Truppen erstürmt worden sei. Zunächst war von einem verletzten Soldaten die Rede. Ob es sich bei diesem um denselben Mann handelt, der getötet wurde, ist noch unklar. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte einen ukrainischen Militärsprecher mit den Worten, der Soldat sei im Nacken und am Schlüsselbein verwundet worden. Der Vorfall habe sich in einem Stützpunkt in der Krim-Metropole Simferopol ereignet. Die russischen Soldaten hätten die Zentrale der Militäreinrichtung eingenommen und den Kommandeur festgesetzt. Die ukrainischen Soldaten hätten es abgelehnt, ihre Waffen niederzulegen und sich verbarrikadiert.
Soldaten wollten sich nicht ergeben
Ein ukrainischer Soldat sagte im Fernsehen, rund 20 ukrainische Soldaten hätten es abgelehnt, sich zu ergeben. Bei ihnen seien 10 bis 15 weitere Personen, darunter Frauen. Bei dem verletzten Soldaten handele es sich um einen Offizier. Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk erklärte, die russischen Soldaten hätten das Feuer auf die ukrainischen Kräfte eröffnet. "Das ist ein Kriegsverbrechen", sagte er.
Die Ukraine hatte zuvor betont, die Eingliederung der Halbinsel Krim in die Russische Föderation "nie" hinzunehmen. Dies erklärte das Außenministerium in Kiew kurz nach der Unterzeichnung eines Eingliederungsvertrages durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin und prorussischen Vertretern der Krim in Moskau. Am Sonntag hatte die Bevölkerung der Krim in einem Referendum mit weit über 90 Prozent für die Angliederung der ukrainischen Halbinsel an Russland gestimmt.
"Wir erkennen die sogenannte Unabhängigkeit und das sogenannte Abkommen über die Eingliederung der Krim in Russland nicht an und werden sie nie anerkennen", sagte Außenamtssprecher Jewgen Perebiinis. Der in Moskau unterzeichnete Eingliederungsvertrag habe "nichts mit Demokratie, Recht und gesundem Menschenverstand zu tun".
Quelle: ntv.de, vpe/AFP/rts/dpa