Hintergrund Verkauf von Eisenbahnerwohnungen
15.03.2001, 10:52 UhrEisenbahnerwohnungen gibt es, seit die Bahn besteht. Schon vor 150 Jahren wurde beschlossen, dass Eisenbahner mit geringem Einkommen eine Unterstützung über mietgünstige Wohnungen erhalten sollten. Heute gibt es rund 114.000 Eisenbahnerwohnungen.
Parallell mit den Privatisierungsplänen für die Bahn wurde über einen Verkauf der Eisenbahnerwohnungen nachgedacht. Im Juni 1998 erhielt ein deutsches Bieterkonsortium den Zuschlag, obwohl sein Angebot eine Milliarde Mark unter der Offerte einer Firma lag, hinter der ein japanischer Bankkonzern steht. Zu diesem deutschen Konsortium gehörte auch die Firma WCM, die von dem Hamburger Ehepaar Karl und Ingrid Ehlerding beherrscht wird.
Das Ehepaar spendete der CDU nach der zunächst positiven Entscheidung fünf Millionen Mark. Dies löste Spekulationen über einen Zusammenhang mit der Vergabeentscheidung aus. Dies will der Ausschuss zu Klärung der CDU-Spendenaffäre beleuchten.
Der Verkauf der Wohnungen blieb wegen des Einspruchs des Personalrats des Bundeseisenbahnvermögens zunächst in der Schwebe. Die neue rot-grüne Bundesregierung änderte Ende 2000 die ursprüngliche Vergabe-Entscheidung. Daraufhin gingen 64.000 Wohnungen zum Preis von 4,1 Milliarden Mark an die deutsche Tochtergesellschaft eines japanischen Unternehmens, hinter der wiederum eine japanische Bank steht. Das von dem Hamburger Ehepaar dominierte Unternehmen WCM soll nun 4.000 Wohnungen erhalten. Der gesamte Verkaufspreis belief sich auf 5,1 Mrd. DM.
Quelle: ntv.de