Insider plaudert Verschusselte Clinton Atomcode?
22.10.2010, 08:42 UhrDer "Nuclear Football", jener Koffer, der die Ausrüstung enthält, um die US-Atomwaffen zu aktivieren, gehört zur legendären Ausrüstung jedes US-Präsidenten. Die dazu gehörigen Codes sind auf einer Plastikkarte, die der Präsident am Körper trägt. Bill Clinton soll seine Karte mindestens einmal verschlampt haben.

Aus Clintons Zeit im Weißen Haus ist offenbar noch so manche Geschichte zu erzählen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Bill Clinton hat während seiner Amtszeit als US-Präsident angeblich den nuklearen Code verloren, der zum Abschuss nuklearer Raketen erforderlich ist. Monatelang war die Karte mit dem Zahlensystem verschwunden, schildert der pensionierte General Hugh Shelton nach Medienberichten in seinen just veröffentlichten Memoiren "Without Hesitation: The Odyssey of an American Warrior" (übersetzt ungefähr "Ohne Zögern: Die Odyssee eines amerikanischen Kriegers").
Demnach flog die Sache erst auf, als die Karte - wie dies stets in regelmäßigen Abständen erfolgt - durch eine neue ersetzt werden sollte. Bei dieser Gelegenheit habe ein Mitarbeiter des Präsidenten schließlich zugegeben, dass die alte Karte verlegt worden sei.
Der legendäre Koffer

Ein Offizier der US Coast Guard vermutlich mit dem Nuclear Football.
(Foto: NessunDorma/wikimedia unter cc-by-sa)
Wann immer ein Präsident reist, ist ein Offizier mit einem gepanzerten Koffer in seiner Nähe. Dieser Koffer, "Football" (Fußball) genannt, enthält ein zweites Codesystem zum Start von Atomwaffen. Zum Öffnen ist die als "Biscuit" (Biskuit) bekannte Karte nötig - wie jene, die laut Shelton irgendwann im Jahr 2000 verloren ging.
Bei zwei Gelegenheiten, so zitieren US-Medien aus Sheltons Buch, hätten Mitarbeiter des Weißen Hauses Militärvertretern auf Anfragen gesagt, die Karte könne derzeit nicht ausgewechselt werden, weil sie der Präsident bei sich habe. Dieser befinde sich in einer Konferenz und könne nicht gestört werden. Das habe sich dann als falsch herausgestellt.
"Zu einem Zeitpunkt der Clinton-Regierung waren die Codes tatsächlich abhanden gekommen", schrieb Shelton nach den Medienangaben. "Das war ein dickes Ding, ein gigantisches Ding."
Quelle: ntv.de, dpa