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BayernÜberlebende erinnern an Befreiung des KZ Dachau

30.04.2023, 03:50 Uhr
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(Foto: Sven Hoppe/dpa/Archiv)

An den Jahrestagen der Befreiung der Konzentrationslager wird seit Jahrzehnten an die dunkelste Epoche der deutschen Geschichte erinnert. Nun kamen wieder Überlebende nach Dachau - an jenen Ort, der weltweit bis heute als Symbol für den Nazi-Terror steht.

München (dpa/lby) - 90 Jahre nach der Errichtung des Konzentrationslagers in Dachau haben am Sonntag Überlebende an die Befreiung der Häftlinge erinnert. Nach Angaben der KZ-Gedenkstätte waren mehr als ein Dutzend frühere Häftlinge und ehemalige Soldaten der US-Armee, die das Lager am 29. April 1945 befreit haben, dafür nach Dachau gekommen. Das KZ war am 22. März 1933, nur wenige Wochen nach der Machtergreifung Adolf Hitlers, eröffnet worden.

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betonte aus Anlass der Gedenkfeier zum 78. Jahrestag der Befreiung die Bedeutung der baulichen Reste des Lagers, da es immer weniger Zeitzeugen gebe. Daher sei es wichtig, die "Überreste des ehemaligen Lagers als Beleg für die Nazi-Gräueltaten zu bewahren und den Lebenden einen Ort zu erhalten, an den sie physisch kommen können", sagte er. "Wo sich das Geschehen ereignete, sind Erkennen, Begreifen, Lernen ganz besonders möglich."

Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Landtagsvizepräsident Karl Freller (CSU), betonte die Bedeutung des KZ für die heutige Demokratie. Nur eine Gesellschaft, die sich aktiv erinnere, könne den Bedrohungen erfolgreich begegnen. "Dass eine Demokratie sich mit demokratischen Mitteln selbst abschaffen kann, lehrt uns leider die Erfahrung aus der Weimarer Republik."

Das KZ vor den Toren Münchens zählte zu den ersten Konzentrationslagern der Nazis und ist eines der bekanntesten. Die Nationalsozialisten nahmen es als Vorbild für andere Lager. Der Name Dachau ist bis heute weltweit ein Begriff für den Terror während der Hitler-Diktatur. Mehr als 200.000 Menschen waren dort und in den Außenlagern ab 1933 inhaftiert, mindestens 41 500 Menschen starben dort an Hunger, Krankheiten, Folter oder wurden ermordet.

Quelle: dpa

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