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Berlin & BrandenburgMargot Friedländer bekommt einen Platz in Berlin

26.11.2025, 13:02 Uhr
Der-Platz-vor-dem-Abgeordnetenhaus-soll-im-kommenden-Jahr-nach-Margot-Friedlaender-benannt-werden
(Foto: Fabian Sommer/dpa)

Der Platz direkt vor dem Berliner Landesparlament soll künftig Margot Friedländers Namen tragen. Warum die Entscheidung gerade für diesen Ort gefallen ist.

Berlin (dpa/bb) - Der Platz vor dem Berliner Landesparlament soll nach der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer benannt werden. Das teilten der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Parlaments-Präsidentin Cornelia Seibeld (beide CDU) mit. Die Berliner Ehrenbürgerin war am 9. Mai im Alter von 103 Jahren gestorben. Wenn alles läuft wie geplant, soll der Platz im Herzen Berlins spätestens an ihrem ersten Todestag ihren Namen tragen.

Das Landesparlament habe dann offiziell die Adresse Margot-Friedländer-Platz 1, sagte Seibeld bei der Vorstellung der Pläne im Abgeordnetenhaus. Die Idee dazu geht auf die Parlamentspräsidentin zurück.

Es sei klar gewesen, dass Friedländer eine besondere Ehrung und einen besonderen Ort verdiene, sagte sie. Sie sei nicht nur Ehrenbürgerin Berlins, sondern vor allem eine ganz besondere, warmherzige Frau gewesen, die Generationen von Schülerinnen und Schülern in Berlin ein Erinnern mit auf den Weg gegeben habe, das unersetzlich sei.

In der Diskussion waren in den vergangenen Monaten auch andere Orte. Wegner sagte, er sei überzeugt, dass der Vorschlag, den Platz vor dem Abgeordnetenhaus nach ihr zu benennen, Friedländer am meisten gefallen hätte.

"Ich bin mir ganz sicher, dass sie heute wahrscheinlich irgendwo in diesem Raum heimlich sitzt und zuschaut, lächelt mit ihren ganz großen Augen und ganz leise Danke sagt, dass dieser Ort an sie erinnert."

Einige Monate dauert es noch

Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger (Grüne), wies darauf hin, dass der Senat noch eine Ausnahme von der Regel beschließen müsse, nach der bei einer Straßenbenennung fünf Jahre nach dem Tod des Namensgebers abzuwarten sind.

Anschließend hole der Bezirk Stellungnahmen unter anderem der Straßenverkehrsbehörde und anderer Bezirke ein. Die Benennung des Platzes werde schließlich im Amtsblatt veröffentlicht und könne dann drei Monate später wirksam werden. Damit sei im Frühjahr 2026 zu rechnen.

Margot Friedländer (1921-2025) stammte aus einer jüdischen Familie in Berlin. Von den Nationalsozialisten wurde sie ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt. Nach der Befreiung 1945 ging sie mit ihrem Mann in die USA. Erst mit 88 Jahren zog sie zurück in die deutsche Hauptstadt. Beigesetzt ist sie auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.

Quelle: dpa

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