Hamburg & Schleswig-HolsteinCDU-Abgeordneter Balasus kritisiert Schülerprotest

CDU-Mann Martin Balasus wettert gegen Schülerproteste: Warum er den "Schulstreik gegen Wehrpflicht" für "irrwitzig" hält und junge Leute zum Umdenken auffordert.
Kiel (dpa/lno) - Der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Balasus hat die angekündigten Schülerproteste gegen neue Regelungen zur Wehrpflicht scharf kritisiert. Der Protest der Initiative "Schulstreik gegen Wehrpflicht" sei "sowohl inhaltlich wie formal irrwitzig", sagte der Bildungspolitiker.
Die Wehrpflicht im eigentlichen Sinne stehe derzeit gar nicht zur Debatte. Es gehe um eine verpflichtende Musterung aller jungen Männer und die Beantwortung eines Fragebogens, in dem die Bereitschaft für einen Dienst in der Bundeswehr abgefragt werde. "Das sind dringend notwendige Maßnahmen im Interesse der jungen Generation, die die Resilienz unserer Gesellschaft erhöhen werden", betonte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende.
Balasus: Bundeswehr schützt Freiheit
Er wirft der Initiative und den Unterstützern "Gratismut und Naivität" vor. "Auch diese Personen nehmen die Dienste der Bundeswehr in Anspruch, die Deutschland und seine freiheitlich-demokratische Grundordnung nach außen schützt und damit die Grundlage schafft, dass in unserem Land überhaupt frei demonstriert werden kann."
Balasus forderte eine andere Denkweise in der Gesellschaft. "Die Träume vom ewigen Weltfrieden müssten angesichts des Ukraine-Krieges und der Gräuel der russischen Soldateska so langsam auch beim letzten gutwilligen Putin-Versteher geplatzt sein."
Vor den Schülerinnen und Schülern forderte der Abgeordnete, sie sollten außerhalb der Schulzeiten demonstrieren. "Wir haben schließlich immer noch eine Schulpflicht, die nicht nach dem jeweiligen politischen Gusto gebrochen werden darf."
Die Initiative "Schulstreik gegen Wehrpflicht" hat zu einer Demonstration am Freitag in Kiel aufgerufen.