Mecklenburg-VorpommernLieferung von Sand mit Bauschutt: Staatsanwaltschaft prüft

Der Strand in Devin bei Stralsund ist ausgerechnet jetzt im Hochsommer wegen Bauschutts gesperrt. Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) hat bereits einen Fehler bei einer Sandlieferung eingeräumt. Nun schaltet sich auch die Justiz ein.
Stralsund (dpa/mv) - Nach einer Lieferung von mit Bauschutt verunreinigtem Sand für einen Strand bei Stralsund prüft die Staatsanwaltschaft die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens. Es sei eine von 53 Bürgern unterschriebene Strafanzeige eingegangen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund am Dienstag. "Wir prüfen den Anfangsverdacht einer Boden- und Gewässerverunreinigung und der unberechtigten Abfallablagerung."
Die betroffenen Strandabschnitte bei Devin südlich von Stralsund sind derzeit abgesperrt und mit "Betreten verboten"-Schildern gekennzeichnet. Deutlich sind noch Styropor und Plastikteile zu erkennen. Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) hatte die Anwohner bereits um Entschuldigung gebeten.
Am Dienstagnachmittag kündigte er an, dass der belastete Sand komplett entfernt werden soll. Dann folge eine gründliche Sondierung zur Sicherstellung, dass keinerlei Rückstände im Boden verblieben sind und schließlich die Ausbringung von komplett neuem Strandsand. Bis Mitte September könne das Verfahren abgeschlossen sein.
Früheren Angaben zufolge hatte die Stadt ein Angebot zur Lieferung von Strandmaterial von der Insel Rügen erhalten. Es sollte zur Verbreiterung des sehr schmal gewordenen Strandstreifens in Devin beitragen. Bei der Lieferung wurde festgestellt, dass der Sand mit Bauschutt verunreinigt war.
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