Nordrhein-Westfalen Reul: Künstliche Intelligenz mehr gegen Kriminalität nutzen
08.08.2024, 15:11 Uhr
(Foto: Oliver Berg/dpa)
Künstliche Intelligenz birgt Chancen und Risiken. NRW-Innenminister Reul hält sie in der Verbrechensbekämpfung mehr denn je für unverzichtbar.
Mettmann (dpa/lnw) - Künstliche Intelligenz (KI) muss nach Überzeugung des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) künftig noch stärker in der Kriminalitätsbekämpfung eingesetzt werden. Ob bei Kindesmissbrauch, Tumult-Lagen oder bei der Aufdeckung terroristischer Strukturen könne Künstliche Intelligenz beim Auswerten großer Datenmengen einen wichtigen Beitrag leisten, sagte Reul in Mettmann.
"Wenn wir da KI nicht einsetzen, dann werden wir totale Verlierer sein. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche." In der Gesellschaft müsse aber noch für mehr Akzeptanz für moderne technologische Lösungen geworben werden: "Unsere Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass Menschen sich mehr darauf einlassen."
Übersetzungssoftware hilft in größter Not
Reul machte sich bei der Kreisleitstelle der Feuerwehr in Mettmann gemeinsam mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ein Bild davon, wie dort KI im Rettungsdienst eingesetzt wird. Nach Angaben der Düsseldorfer Staatskanzlei wurde in Mettmann als erste von mittlerweile mehreren Kreisstellen in NRW eine Übersetzungssoftware eingesetzt, um Notrufe in fremden Sprachen bearbeiten zu können. Das digitale Hilfsmittel übersetzt sowohl die Worte des Anrufers als auch des Rettungsdienstes.
"In unserer Gesellschaft ist es bunter geworden", sagte Wüst. "Es leben viele Menschen hier, die vielleicht gerade in der Notsituation unter Druck dann doch wieder in ihre Muttersprache verfallen." Auf der anderen Seite der Leitung säßen Menschen, die natürlich nicht alle Sprachen kennen. "Insofern ist künstliche Intelligenz eine gute Antwort auch auf dieses Problem."
Wüst zwischen Beton und Baumwipfel
Die Kreisleitstelle in Mettmann war die erste Etappe einer regionalen Informationstour des Ministerpräsidenten durch das Bergische Land. Außerdem stand auf dem Besuchsprogramm des Regierungschefs ein innovatives familiengeführtes Stein-Unternehmen in Overath, das mit zementfreiem Beton im Vergleich zur herkömmlichen Produktion den größten Teil der CO2-Emissionen einspart - für Wüst ein Beispiel für klimaneutrales Wirtschaften in der Baustoffbranche.
Bei einem Rundgang durch den Naturerlebnispark Panarbora im oberbergischen Waldbröl und über den längsten "Baumwipfelpfad" des Landes ging es um aktuelle Projekte und Herausforderungen der Tourismusregion Bergisches Land.
Quelle: dpa