Nordrhein-Westfalen Vekehrsverbund kritisiert "Semesterticket-Studenten"
28.04.2019, 10:19 Uhr
Für ihren Semesterbeitrag bekommen Studierende in NRW auch ein praktisch unbegrenztes Ticket für den Öffentlichen Nahverkehr. Das nutzen Tausende aus, die gar nicht studieren - aber wegen des Semestertickets eingeschrieben sind. Das sorgt für Kritik.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) hat Studierende kritisiert, die nur wegen des Semestertickets eingeschrieben sind. "Das ist ein fatales Zeichen für die Gesellschaft", sagte ein VRS-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Denn der Nahverkehr bekomme neben Erlösen aus Ticketverkäufen Geld von der öffentlichen Hand. Stoppen könnten die Verbünde Semesterticket-Studenten aber nicht. Mit dem Semesterticket kann der öffentliche Nahverkehr in NRW unter Umständen deutlich günstiger genutzt werden als zu regulären Preisen.
"Man kann diese Fälle politisch als Missbrauch sozialer Vergünstigungen ansehen. Rechtswidrig ist das Verhalten nicht", sagte der nordrhein-westfälische Landeschef des Deutschen Hochschulverbandes, Christian von Coelln auf Anfrage.
Unklar ist, wie viele Menschen in Nordrhein-Westfalen gar nicht studieren, jedoch das Semesterticket nutzen. Es könnten aber Zehntausende sein. Allein die Uni Düsseldorf schätzt, dass bei ihr rund 8000 Menschen ohne Studienabsicht eingeschrieben sind. Die Universität Köln nannte auf Anfrage eine Zahl von 4000 bis 5000 Menschen. Insgesamt gibt es in NRW Hunderttausende Studenten.
Beispiel: Aufschlüsselung der Semesterbeiträge der Universität zu Köln