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"Zerschmettert mir alle Chancen" Boris Herrmann erleidet dramatischen "Schlag ins Gesicht"

Skipper Boris Herrmann erlitt den nächsten Rückschlag.

Skipper Boris Herrmann erlitt den nächsten Rückschlag.

(Foto: Loic Venance/AFP/dpa)

Nächste ganz bittere Pille für Boris Herrmann im Kampf um eine Top-Fünf-Platzierung bei der Vendée Globe: Er erwacht von einem merkwürdigen Geräusch, an Bord von "Malizia - Seaexplorer" bricht die Aufhängung für ein wichtiges Segel. Das wirft Herrmann "zwölf Meilen" zurück.

Boris Herrmann hat bei der Vendée Globe einen weiteren Rückschlag erlitten. Im Kampf um eine Top-Fünf-Platzierung lag der Hamburger am 61. Renntag der Solosegelregatta um die Welt auf Rang sechs, als die Aufhängung des wichtigsten Vorsegels brach. "Ich bin nach gutem Schlaf aufgewacht, weil ich es flattern hörte", berichtete Boris Herrmann aus dem Südatlantik, rund 500 Seemeilen vor der Brasiliens Küste südöstlich von Salvador de Bahia.

An Deck entdeckte Herrmann das halb heruntergerutschte sogenannte J2-Vorsegel, holte es ganz an Deck und setzte das kleinere Vorsegel. Reparaturen dieser Art von Schäden sind kompliziert und für Herrmann voraussichtlich erst in einigen Tagen machbar. Er sagte bei seiner insgesamt sechsten Weltumseglung: "Ich habe vermutlich zehn, zwölf Meilen verloren, als ich das alles sortiert habe. Das zerschmettert mir alle Chancen, hier momentan wettbewerbsfähig zu sein."

Herrmann hat nur noch "wenig Hoffnung"

Nach ohnehin schon dramatischen Vorfällen mit einer Reparatur im 29 Meter hohen Mast und dem Blitzeinschlag nahe der "Malizia - Seaexplorer" mit heftigen elektronischen Schäden ist dies binnen einer Woche der dritte Tiefpunkt bei Herrmanns zweitem Solo um die Welt.

"Das ist so ein Schlag ins Gesicht, wie er vielen bei der Vendée Globe widerfährt. Wäre dieses Rennen einfach, würden es viele machen", sagte Herrmann. Die Prognose des 43-Jährigen aus Hamburg bei verbliebenen 1000 Seemeilen bis zum Äquator und rund 4200 Seemeilen bis ins Ziel: "Es bleibt hart. Ich habe für unsere Platzierung wenig Hoffnungen." Es gehe ihm aber gut und das Boot sei sicher.

Die beiden führenden französischen Segler Charlie Dalin und Yoann Richomme werden am 14. Januar im Zielhafen Les Sables-d'Olonne erwartet. Mit der Gruppe um Boris Herrmann wird zwischen dem 22. und 24. Januar gerechnet.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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