Großer Kampf bringt Nolte Gold Francesco Friedrich zaubert sich zum WM-Titel
25.02.2024, 16:34 Uhr
Zweimal gibt es Gold für Deutschland bei der Bob-Weltmeisterschaft: Routinier Francesco Friedrich fliegt zum Titel im Zweierbob, Laura Nolte gewinnt überraschend und gegen Widerstände im Monobob.
Mit einer Demonstration seiner Stärke hat Francesco Friedrich seinen achten WM-Titel im Zweierbob geholt. Der 33 Jahre alte Pirnaer, der fast 15 Monate sieglos im kleinen Schlitten war, zauberte gleich drei Bahnrekorde ins Eis der Winterberger Bahn. Mit Anschieber Alexander Schüller verwies der zweimalige Doppel-Olympiasieger vom BSC Sachsen Oberbärenburg nach vier Läufen mit 0,34 Sekunden Vorsprung die Europameister Adam und Issam Ammour auf Rang zwei.
Titelverteidiger Johannes Lochner aus Berchtesgaden, der mit seinem Potsdamer Anschieber Georg Fleischhauer die Saison im kleinen Schlitten bis zu seinem schweren Sturz im Viererbob-Training zuletzt in Altenberg dominiert hatte, holte sich mit 0,47 Sekunden Rückstand Bronze.
Zuletzt hatte es 2021 in Altenberg einen deutschen Dreifach-Sieg gegeben. "Es war schwierig, die ganze Saison bis hierher, es immer durchzuziehen. Es wird eben nicht einfacher. Die Konkurrenz schläft nicht und wenn man nicht dranbleibt, nicht akribisch und ehrgeizig ist, dann reicht es nicht", sagte Friedrich in der ARD. Der Rekordweltmeister kommt in seiner Titelsammlung mit den fünf Goldmedaillen im Viererbob sowie den zwei Team-Titeln nun auf 15 WM-Siege.
Friedrich, der im laufenden Winter trotz permanenter Podiumsplatzierungen keinen Weltcupsieg im kleinen Schlitten holte, verbesserte mit Startnummer eins gleich seinen eigenen Bahnrekord auf 54,67 Sekunden und schraubte ihn dann noch auf 54,54 und 54,39 Sekunden. Auch am Start überzeugte er mit Anschieber Schüller und legte wie zu besten Zeiten mit hoher Anfangsgeschwindigkeit die Grundlage auf der sogenannten Starter-Bahn im Hochsauerland. Da kam selbst Europameister Adam Ammour, der Friedrich auf dessen Heimbahn in Altenberg erstmals bezwingen konnte, nicht mit.
Nolte macht alles möglich
Bei der Monobob-Weltmeisterschaft an gleicher Stelle holte Laura Nolte Gold. Die Lokalmatadorin vom BSC Winterberg gewann nach vier Läufen in 3:54,77 Minuten vor der Amerikanerin Elena Meyers Taylor, die 0,18 Sekunden Rückstand hatte. Die nach dem ersten Tag in Führung liegende Lisa Buckwitz holte mit 0,23 Sekunden Abstand zu Nolte die Bronzemedaille.
Nolte raste im dritten Lauf mit Bestzeit von Rang vier auf eins, dabei entschied sich ihr Start erst Minuten vorher nach der Erwärmung. Sie klagte am Samstag zur WM-Halbzeit über Probleme an den Adduktoren. Im Vorjahr gewann sie bereits in St. Moritz und krönte sich zur ersten deutschen Monobob-Weltmeisterin. "Die Physios haben das Beste gegeben. Es hat gehalten", jubelte Nolte. "Es musste im letzten Lauf alles passen, vom Start weg. Es war viel möglich und es ist viel geworden", sagte Nolte in der ARD.
Quelle: ntv.de