Die deutschen Darts-Stars Gabriel Clemens und Martin Schindler scheiden bei der Heim-EM bereits nach ihrem ersten Spiel aus. Ganz anders als Ricardo Pietreczko. Der Shootingstar setzt seine fabelhafte Serie fort und setzt direkt ein dickes Ausrufezeichen.

Ricardo Pietreczko hat ein erfolgreiches EM-Debüt hingelegt und überraschend Darts-Titelverteidiger Ross Smith besiegt. Der 29-Jährige setzt sich in Dortmund mit 6:3 gegen den Engländer Smith durch und sicherte sich damit das Achtelfinal-Ticket. In der nächsten Runde geht es für ihn gegen den niederländischen Topfavoriten Michael van Gerwen, den er hatte zuletzt bei seinem Turniersieg in Hildesheim im Halbfinale bezwungen. "Ich kann es nicht glauben", sagte Pietreczko in einer ersten Reaktion. "Das war die größte Arena, in der ich je gespielt habe."

"Pikachu", wie der gelernte Maler genannt wird, legte bei seinem Sieg erneut herausragende Zahlen auf. Neben einem Drei-Dart-Schnitt von gut 104 Punkten glänzte der Nürnberger mit seiner Doppel-Quote von mehr als 46 Prozent. Dem hatte der Weltranglisten-16. Smith trotz durchweg guter Werte nichts entgegenzusetzen. Der deutsche Debütant ließ sich in der Anfangsphase auch nicht von einer heftigen Auseinandersetzung im Publikum beeinträchtigen. Pietreczko beobachtete, wie es direkt in Bühnennähe zu einer Prügelei zwischen Fans kam. Einer der Anhänger war nicht zu bändigen und konnte selbst von mehreren Security-Mitarbeitern minutenlang nicht aus der Halle gebracht werden.

Vor der Partie des Deutschen, die den Schlusspunkt des Abends vor über 5000 Zuschauer markierte, meisterten mehrere Mitfavoriten ihre Pflichtaufgaben. Van Gerwen musste beim knappen 6:5 über Madars Razma (Lettland) aber kräftig zittern. Razma vergab zwei Matchdarts zur Entscheidung. Englands Luke Humphries, der im Kalenderjahr 2023 das meiste Preisgeld eingespielt hatte, hatte beim 6:1 gegen Brendan Dolan aus Nordirland keinerlei Probleme. Am Samstag stehen die Achtelfinals auf dem Programm. Vor Pietreczko waren Gabriel Clemens und Martin Schindler am Donnerstagabend ausgeschieden. Sowohl Clemens als auch Schindler haben bei Europameisterschafen noch nie ein Spiel gewonnen.