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Finale der Vierschanzentournee Uhrmann springt Quali-Bestweite

Mit Martin Schmitt bestreiten die deutschen Skispringer das Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen. Der Routinier schafft nach seinem Absturz in Innsbruck diesmal die Qualifikation, springt seinen sechs Teamkollegen aber hinterher. Das gilt vor allem für Michael Uhrmann.

Michael Uhrmann war in der Qualifikation in Bischofshofen der beste Deutsche.

Michael Uhrmann war in der Qualifikation in Bischofshofen der beste Deutsche.

(Foto: REUTERS)

Der Überraschungszweite Michael Uhrmann hat in der Qualifikation zum Dreikönigsspringen Hoffnungen auf ein deutsches Happy End bei der 59. Vierschanzentournee geweckt. Während der nahezu sichere neue Tournee-König Thomas Morgenstern erneut pausierte, musste sich Uhrmann in Bischofshofen nur dem Norweger Tom Hilde geschlagen geben.

"Wir haben ein paar Punkte geändert, jetzt beginnt sich alles auszuzahlen. Ziel ist, das Ergebnis im Wettkampf zu wiederholen", sagte Uhrmann, der es im ersten Durchgang mit Titelverteidiger Andreas Kofler zu tun bekommt. Mit 139,5 Metern landete der Team-Olympiazweite den weitesten Satz des Tages. Hilde sprang einen Meter kürzer, erhielt allerdings mehr Bonuspunkte.

Neben Uhrmann qualifizierten sich alle sechs weiteren deutschen Springer für den Abschluss der Tournee. Pascal Bodmer (Meßstetten) als Fünfter und Severin Freund (Rastbüchl) als Achter flogen vor 5000 Fans ebenfalls unter die besten Zehn. Diese verpassten Michael Neumayer (Berchtesgaden), Martin Schmitt (Furtwangen), Richard Freitag (Aue) und Stephan Hocke (Schmiedefeld) zwar klar, das Ticket für den Weltcup lösten sie jedoch locker.

Die K.o.-Duelle der deutschen Springer

Michael Uhrmann- Andreas Kofler (Österreich)
Stephan Hocke- Denis Kornilow (Russland)
Martin Schmitt- Janne Ahonen (Finnland)
Michael Neumayer- Lukas Hlava (Tschechien)
Rafal Sliz (Polen)- Severin Freund
Stefan Hayboeck (Österreich)- Pascal Bodmer
Richard Freitag- Olli Muotka (Finnland)

Tournee-Spitzenreiter Morgenstern, der in der Gesamtwertung 27,3 Punkte oder umgerechnet über 15 Meter vor dem Schweizer Simon Ammann liegt, ließ die Qualifikation aus. Im ersten Durchgang kommt es nun zum direkten Duell mit Ammann. "Das hatte ich so eigentlich nicht geplant. Aber das Duell gibt es ohnehin", sagte ein leicht überraschter Ammann. Morgenstern verfolgte den Sprung seines Konkurrenten aus sicherer Entfernung und dachte schon mal an seinen großen Tag: "Ich werde jede Sekunde genießen, die Zeit vergeht mir viel zu schnell."

Schmitt nur Mittelmaß

Bundestrainer Werner Schuster genoss angesichts des Ergebnisses bereits die Qualifikation in vollen Zügen. "Vier von sieben haben einen tollen Sprung gezeigt, die anderen sind locker qualifiziert. Das macht Mut und zeigt, dass wir unseren Weg weiter gehen sollten", sagte der Österreicher. Der große Sprung könne nun mehreren gelingen.

An Martin Schmitt dachte Schuster dabei offenbar nicht. Als 30. war der 32-Jährige der schlechteste Deutsche. "Das Aus von Innsbruck hatte ich noch im Hinterkopf. Ich habe die Leichtigkeit dadurch ein wenig verloren", sagte Schmitt. Beim Bergisel-Springen war er nach einer völlig verpatzten Qualifikation nur Zuschauer gewesen.

Morgenstern schont sich

Thomas Morgenstern ließ die Qualifikation wie bei den vorherigen drei Springen aus.

Thomas Morgenstern ließ die Qualifikation wie bei den vorherigen drei Springen aus.

(Foto: AP)

Der große Favorit Morgenstern wählte die Zuschauerrolle in Bischofshofen derweil freiwillig. "Ich bin ein bisschen verschnupft, da reichen die beiden Trainingssprünge", sagte der 24-Jährige. Im zweiten Trainingsdurchgang war Morgenstern mit 141,5 Metern die Bestweite gesprungen.

Der Olympiasieger von Turin kann auf der Paul-Außerleitner-Schanze in die Geschichtsbücher springen. Gewinnt er wie erwartet die Tournee, ist er der dritte Österreicher nach Wolfgang Loitzl und Titelverteidiger Andreas Kofler, dem dieses Kunststück gelingt. Damit wäre Österreich nach Norwegen erst das zweite Land, das drei Tournee-Siege in Folge feiert. Björn Wirkola hatte den Grand Slam des Skispringens von 1967 bis 1969 gewonnen.

Tournee-Stand nach drei Springen

   1.Thomas MorgensternÖsterreich   681,7
   2.Simon AmmannSchweiz   654,4
   3.Adama MalyszPolen   638,8
   4.Matti HautamäkiFinnland   638,4
   5.Manuel FettnerÖsterreich   623,1
   6.Tom HildeNorwegen   616,3
   7.Martin KochÖsterreich   616,1
   8.Wolfgang LoitzlÖsterreich   610,8
   9.Michael UhrmannDeutschland   593,2
 10.Anders JacobsenNorwegen   592,3
...
 12.Severin FreundDeutschland   585,4
 13.Richard FreitagDeutschland   581,8
 17.Stephan HockeDeutschland   571,1

 

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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