Fußball

54 Tage nach Flugzeugtragödie Chapecoense spielt wieder Fußball und weint

19 Spieler des brasilianischen Fußball-Erstligisten AF Chapecoense sterben im November bei einem Flugzeugunglück. Nun macht der Klub mit einem Testspiel einen großen Schritt zurück in die Normalität. Bevor der Ball rollt, gerät der Sport aber zur Nebensache.

Die Frauen der verstorbenen Fußballprofis erhielten stellvertretend die Siegermedaillen überreicht.

Die Frauen der verstorbenen Fußballprofis erhielten stellvertretend die Siegermedaillen überreicht.

(Foto: REUTERS)

Im ersten Spiel nach dem tragischen Flugzeugabsturz in Kolumbien hat das neuformierte Team des brasilianischen Fußballclubs AF Chapecoense ein 2:2-Unentschieden gegen Meister Palmeiras erzielt. Die Mannschaft war Ende November auf dem Weg zum Finalhinspiel um die Copa Sudaméricana bei Atlético Medellín, als das Flugzeug wegen Spritmangels kurz vor der Landung an einem Berg zerschellte. Die Einnahmen des Benefizspiels kommen den Hinterbliebenen zugute.

Für "Chape" trafen Douglas Grolli (14.) und Amaral (47.), für Palmeiras erzielten Raphael Veiga (11.) und Vitinho (78.) die Treffer. Gegen Palmeiras aus São Paulo hatte es auch das letzte Spiel vor der Katastrophe gegeben. Damals gewann Palmeiras 1:0 und wurde damit erstmals seit 22 Jahren wieder brasilianischer Meister.

54 Tage nach der Tragödie, bei der 19 Spieler und 24 Trainer, Betreuer und Begleiter des Teams starben, hatte es vor Spielbeginn in der heimischen Arena Condá ergreifende Szenen auf dem Spielfeld gegeben, wo im Dezember bei der Trauerfeier Dutzende Särge gestanden hatten. Die drei überlebenden Spieler bekamen den Pokal für den Chapecoense zugesprochenen Titel der Copa Sudaméricana 2016 überreicht. Es ist der zweitwichtigste Klubwettbewerb in Südamerika und vergleichbar mit der Europa League.

Der überlebende Torwart Jackson Follmann, dem ein Teil seines rechten Beins amputiert werden musste, nahm unter Tränen als erster den Pokal entgegen. Hinter ihm standen die Witwen der bei dem Absturz gestorbenen Mitspieler und Betreuer mit ihren Kindern. In dem Stadion stimmten die in den grün-weißen Vereinsfarben gekleideten Fans die "Chape"-Gesänge an, der Sport geriet zur Nebensache.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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