Nach dem Misstrauensvotum gegen Österreichs Regierung übernimmt das Staatsoberhaupt die Regie: Bundespräsident Van der Bellen setzt provisorisch Vize-Kanzler Löger ein. Der bisherige Finanzminister soll aber nur im Amt bleiben, bis eine Übergangsregierung steht.
Er klingt nicht verbittert, sondern kämpferisch: Sebastian Kurz muss seinen Posten als Kanzler in Österreich räumen. Seine Regierung wird mittels eines Misstrauensvotums abgewählt. Doch der ÖVP-Politiker blickt bereits nach vorne. Im September stehen Neuwahlen an.
Die Opposition wirft ihm einen "schamlosen Griff nach der Macht" vor. Nun muss Österreichs Kanzler Kurz seinen Posten räumen. Mit ihm scheitert die gesamte Regierung. Damit erreicht die durch das Ibiza-Video ausgelöste Krise einen vorläufigen Höhepunkt.
Die rechte FPÖ will dem österreichischen Bundeskanzler Kurz und seinem Kabinett gemeinsam mit der SPÖ das Misstrauen aussprechen. Für Kurz wäre die Abwahl ein Dämpfer. Noch kein Regierungschef in Österreich ist auf diese Art gestürzt worden.
Durch den Rücktritt mehrerer FPÖ-Minister muss Österreich bis zu den Neuwahlen im September eine handlungsfähige Regierung stellen. Vier Ressorts bekommen eine neue Führung. Die Nachfolger kommen nicht aus der Politik. Der Bundespräsident ermahnt sie eindringlich.
Die FPÖ versucht vieles, um die Folgen des Ibiza-Skandals zu minimieren: Sie droht, gesteht Fehler ein und attackiert Österreichs Kanzler Kurz. Der bleibt resolut: Innenminister Kickl soll gehen. Das hat Konsequenzen, die Koalition ist am Ende. Von Roland Peters
Die rechtskonservative Koalition in Wien ist Geschichte. Nun geht es darum, Vertrauen wieder herzustellen und einen schnellen Termin für Neuwahlen zu finden. Kanzler Kurz und Bundespräsident Van der Bellen beraten die nächsten Schritte.
Österreich steht vor Neuwahlen. Nach dem Skandal um Äußerungen des ehemaligen FPÖ-Chefs Strache kündigt dies Bundeskanzler Kurz an. "Genug ist genug", sagt er im Bundeskanzleramt in Wien. Der FPÖ wirft er vor, dem Ansehen Österreichs zu schaden.
In wenigen Stunden wird der Opernball eröffnet - in Anwesenheit Tausender hochkarätiger Gäste. Besondere Aufmerksamkeit bekommt dabei wie immer Richard Lugner, der sich dank seines Stargastes dieses Jahr besonders auf das Ereignis freut.
Bei seinem Staatsbesuch in Wien kündigt Präsident Ruhani an, dass sich der Iran weiter an das Atomabkommen gebunden fühlt - zur Not "auch ohne die USA". Ende der Woche wollen die Außenminister der übrigen Partnerländer entscheiden, wie es mit dem Abkommen weitergeht.
Komplimente für Richard Lugner aus Hollywood - das kommt nicht alle Tage vor. Der 85 Jahre alte Österreicher hat für sein Geld eine charmante Melanie Griffith bekommen. Und die Schauspielerin zeigt sich vor dem 62. Wiener Opernball von ihrer besten Seite.
In der vergangenen Woche sorgt das Liederbuch der österreichischen Burschenschaft "Germania" mit seinem judenfeindlichen Text für Empörung. Die Regierung beschließt ein Auflösungsverfahren gegen die Verbindung, die Parteien reagieren unterschiedlich.
Wenige Tage vor dem Urnengang in Niederösterreich sorgt das sogenannte Liedbuch einer Burschenschaft für Entsetzen in weiten Teilen der Alpenrepublik. Der Studentenverbindung gehörte einst ein aktueller FPÖ-Politiker an - und will von allem nichts gewusst haben.
Draußen auf dem Heldenplatz schirmt die Polizei die Demonstranten von der Präsidentschaftskanzlei ab. Drinnen verpatzt der zerstreute Professor Alexander van der Bellen fast die Vereidigung - es ist ein ereignisreicher Start für Österreichs neuen Kanzler Kurz. Vor allem sein Koalitionspartner sorgt für Proteste. Von Christian Bartlau, Wien
Österreich hat mit Sebastian Kurz den jüngsten Regierungschef in Europa. Er steht einem Kabinett aus seiner ÖVP und der rechten FPÖ vor. Tausende Menschen protestieren in Wien gegen die neue Regierung.
Im österreichischen Wahlkampf geht es heiß her. Vor allem zwischen der SPÖ und der ÖVP fliegen die Fetzen. Es sei politisches Porzellan zerschlagen worden, sagt nun Bundespräsident Van der Bellen. Er ruft die Politiker auf, zuallererst an Österreich zu denken.