50.000 Tote zählt die Corona-Pandemie inzwischen in Deutschland. Eine angemessene Trauer ist oft nicht möglich. Bundespräsident Steinmeier begründet dafür die Aktion "Lichtfenster", bei der Kerzen an die Verstorbenen erinnern sollen. Auch eine zentrale Gedenkfeier kündigt er an. Von Heike Boese
Vor einem Jahr verübt in Halle ein Rechtsextremist einen Anschlag. Zwei Menschen verlieren ihr Leben, weitere werden verletzt. Ministerpräsident Haseloff nennt die Tat eine Zäsur. Nun könne es keine Verharmlosungen mehr geben. Bundespräsident Steinmeier sagt: "Wir müssen uns einmischen".
In Halle will ein Rechtsextremist in einer Synagoge ein Blutbad anrichten - eine massive Tür rettet Dutzenden das Leben. Dennoch sterben zwei Menschen. Bei einer Gedenkveranstaltung in Köln erscheint nun ein Polizeibeamter in rechter Szenekleidung.
Mehr als 100.000 Vermisste aus dem Bürgerkrieg und der Franco-Diktatur liegen noch immer in Sammelgräbern. Nun will Spanien sie exhumieren und ihnen ein angemessenes Gedenken verschaffen. Nicht alle befürworten die Aktion.
Seit 1960 steht in Lüneburg ein Gedenkstein zu Ehren einer deutschen Infanteriedivision, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft hat.
Drei Menschen, darunter ein Überlebender des Holocaust, fordern die Stadt auf, das Denkmal zu verhüllen. Nun muss sich das Verwaltungsgericht mit dem Fall beschäftigen.
US-Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden gedenken am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 der Opfer und verzichten auf klassische Wahlkampfveranstaltungen. Relevant für die Präsidentschaftswahl Anfang November sind die Auftritte der beiden aber dennoch.
9300 Menschen sind in Deutschland bislang den Folgen einer Corona-Infektion erlegen. Viele Angehörige hatten nicht die Gelegenheit, Abschied zu nehmen. Bundespräsident Steinmeier regt deshalb nun eine zentrale Gedenkveranstaltung an.
Es ist das erste Mal überhaupt, dass Israel auf deutschem Boden eine Militärübung abhält - gemeinsam mit der deutschen Luftwaffe wollen israelische Piloten ab Montag zwei Wochen lang Manöver fliegen. Die Deutschen planen die "wärmste Umarmung, die man geben kann".
Nach Hiroshima gedenkt auch Nagasaki des verheerenden Atombombenabwurfs vor 75 Jahren. Der Bürgermeister warnt eindringlich vor den Gefahren durch Atomwaffen. Sein Land müsse mehr gegen diese tun.
Unter der Pandemie hatte Spanien mehr zu leiden als die meisten anderen Länder Europas. Es gab bereits mehr als 28.400 Tote und einen sehr langen Lockdown. Die Abschiedszeremonie, an der auch Ursula von der Leyen teilnimmt, soll auch überzeugende Signale für den EU-Wiederaufbaufonds aussenden.
Am 19. Juni gedenken die USA der Abschaffung der Sklaverei vor mehr als 150 Jahren. In diesem Jahr bekommt der Tag durch George Floyds Tod und die "Black Lives Matter"-Bewegung eine neue Dynamik. Vielerorts wird demonstriert, in Washington stürzen Menschen das Ebenbild eines Konföderierten-Generals.
Vor genau einem Jahr gab es die ersten Zusammenstöße zwischen Hongkonger Demonstranten und der Polizei. Zum Gedenken an die Auseinandersetzungen kommen nun Tausende Bürger für Massenproteste zusammen und singen ihre Hymne. Viele von ihnen werden festgenommen.
Das ist deutlich mehr als die übliche Schweigeminute: Der symbolische Kniefall zum Gedenken an den getöteten Afroamerikaner Floyd erreicht nun auch den US-Kongress. Doch führende Politiker der Demokraten wollen mehr - eine umfassende Polizeireform soll die alten Strukturen aufbrechen.
Randalierer werfen Scheiben ein, Demonstranten umarmen Polizisten, und Donald Trump ruft aus dem Off zu Einigkeit auf: In einem knapp vierminütigen Video reagiert der US-Präsident auf die anhaltenden Proteste in seinem Land. Auf Twitter darf der Clip nicht gezeigt werden.
Das Attentat von Hanau versetzt Deutschland im Februar in Schockstarre. Einen Tag nach der Tat stehen die Flaggen in Berlin auf halbmast, am Brandenburger Tor gedenken Bürger und Politiker der Opfer. Gleichzeitig wird im Bundestag laut eines Medienberichts trotz Verbots Karneval gefeiert.
Es ist Gedenkdatum und Feiertag zugleich: Russland, die Ukraine und Belarus beklagen Millionen Kriegstote. Doch sie besiegten als Teil der Roten Armee auch Nazi-Deutschland. Während Minsk weiter Corona ignoriert und zum Jahrestag klotzen wird, suchen Moskau und Kiew neue Wege. Von Denis Trubetskoy, Kiew