Der Fahrzeugbauer MAN ist hinter die Schwestermarke Scania zurückgefallen. Arbeitnehmervertreter machen Manager-Fehler dafür verantwortlich und sehen Reformbedarf. Den aber will das Unternehmen nun scheinbar erpressen. Gewerkschafter sprechen von einem Kulturbruch.
Die Entscheidung fällt für Außenstehende wie aus heiterem Himmel - der Konzern aber spricht von "bestem gegenseitigen Einvernehmen": Volkswagen und der Vorstandschef der Lkw-Sparte Traton, Renschler, gehen getrennte Wege. Auch bei MAN tut sich etwas.
In Folge der Corona-Krise stehen in vielen Ländern die Fließbänder still. Autohäuser sind vorübergehend geschlossen. Das bekommt Volkswagen zu spüren. Der Absatz des deutschen Autobauers bricht massiv ein. Es gibt allerdings einen Lichtblick.
Dass es bei Volkswagen wegen der Corona-Krise zu Werkschließungen kommen würde, war absehbar. Jetzt ist bei der Kernmarke Kurzarbeit im großen Stil angezeigt. Bei den Konzerntöchtern gibt es ähnliche Schritte. Überall wird die Produktion heruntergefahren.
Der Autokonzern Volkswagen wagt einen großen Schritt und bringt seine Tochterfirma Traton an die Börse. Damit soll ein Millardenplus und ein erfolgreicher Angriff auf den globalen Nutzfahrzeugmarkt gelingen.
Die Investoren waren enttäuscht, als VW seine Lkw-Tochter Traton nicht wie angekündigt aufs Parkett brachte. Nun steuert der Autokonzern um. Noch vor der Sommerpause könnte Traton an die Börse gehen. Auch zur Fertigung von Batteriezellen gibt es Neuigkeiten.
Die Autobranche befindet sich dank E-Mobilität und Digitalisierung im Umbruch. Der Wandel wird auch in den Führungsetagen deutlich. Allein Volkswagen besetzte 2018 rund 100 Führungspositionen neu.
Zwischen 1997 und 2011 gab es zwischen den größten europäischen Lkw-Herstellern Preisabsprachen. Tausende Spediteure und Fuhrunternehmer fordern vor Gericht nun Schadenersatz.
In der Autoindustrie ist die Elektrifizierung das große Thema - aber nicht für Lastwagen. Digitalisierung könnte Transporte effizienter und umweltschonender machen. Doch hier sei die deutsche Politik im Verzug und widersprüchlich, klagt die Branche.
Mehr als 14 Jahre sprechen sich führende Lkw-Hersteller in Europa bei Preisen ab. Für die Unternehmen hagelt es saftige Strafen. Die Schweden von Scania sträuben sich lange gegen einen Vergleich. Nun müssen sie mehrere Hundert Millionen Euro zahlen.
Zwei große Lkw-Marken besitzt Volkswagen bereits. Doch auf dem wichtigen amerikanischen Markt spielen Scania und MAN kaum eine Rolle. Um in den USA trotzdem Laster zu verkaufen, verfolgt der Wolfsburger Konzern nun eine andere Strategie.
Das Geld kann VW gut gebrauchen: Die schwedische Lkw-Tochter Scania zahlt Volkswagen für das vergangene Jahr eine Dividende von 9,6 Milliarden schwedischen Kronen - umgerechnet rund 1,03 Milliarden Euro.
Zwar zieht die Nachfrage in Europa wieder an, doch MAN verharrt in den roten Zahlen. Vor allem die Restrukturierung des Lkw-Geschäfts belastet das Ergebnis. Deshalb korrigiert der MDax-Konzern auch das Jahresziel nach unten.
Unmittelbar vor der Hauptversammlung kündigt Volkswagen erste Schritte an, wie der Konzern neu strukturiert wird. Im Fokus steht die Dezentralisierung. Die Neurorganisation der Nutzfahrzeugsparte könnte als Blaupause für weitere Teile des Konzerns dienen.