Im Vielvölkerstaat Äthiopien tobt ein Krieg um die Region Tigray. Doch die Zentralregierung blockiert den Zugang für Journalisten und Hilfsorganisationen. Jens Hesemann organisiert Hilfe für in den Sudan Geflüchtete. Mit ntv.de teilt der UNHCR-Koordinator seine Eindrücke. Von Nicole Macheroux-Denault
Im Machtkampf zwischen der Zentralregierung und der Region Tigray kämpft das äthiopische Militär seit Wochen in einer groß angelegten Offensive gegen die Rebellen. Zehntausende Menschen fliehen in das Nachbarland Sudan. Die UN warnen vor einer humanitären und politischen Katastrophe.
Das Feuer in Moria verschafft der hoffnungslosen Lage zehntausender Menschen in Europas Flüchtlingslagern neue Aufmerksamkeit. Eine Lösung ist nicht absehbar, weil viele verschiedene Akteure verantwortlich sind. Eine Übersicht des Versagens. Von Sebastian Huld
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen erwartet unverzügliches und gemeinsames Handeln der EU hinsichtlich der dramatischen Lage in Moria. Auch Deutschland wird in die Pflicht genommen - und bekommt ein Lob.
Nach dem Brand in Moria signalisieren mehrere Bundesländer ihre Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen. Der Bund jedoch blockiert und beteiligt sich auf EU-Ebene lediglich an einer Hilfsaktion für 400 Minderjährige. Es gibt gute Gründe, mehr Menschen aufzunehmen - aber auch Gründe, es nicht zu tun. Von Judith Görs
Moria ist ein Raub der Flammen geworden. Europas größtes Flüchtlingscamp ist in der Nacht niedergebrannt. Noch ist vieles unklar. Klar ist nur, das Lager existiert nicht mehr - und mehr als 12.000 Menschen sind ohne Bleibe.
Als der Motor ihres Bootes streikte, sprangen die Menschen ins Meer. So schildert es ein geretteter Flüchtling. Offenbar ist er der Einzige, der bei dem Fluchtversuch nach Europa am Leben geblieben ist.
Für drei Sudanesen geht der Versuch, Europa zu erreichen, tödlich aus. Die libysche Küstenwache fängt ein Boot mit 70 Migranten ab. Zurück an Land wollen einige von ihnen fliehen. Da eröffnen Sicherheitskräfte das Feuer.
Noch immer ertrinken Flüchtende im Mittelmeer, warten Seenotretter tagelang auf die Erlaubnis, in der EU anzulegen. Der Hauptgrund: EU-Küstenstaaten fürchten, dass ihnen die Flüchtlinge niemand abnimmt. Doch es gibt Ideen, wie die EU das Problem lösen könnte. Von Frauke Niemeyer
Die Corona-Krise könnte das Leben vieler Frauen auf dramatische Weise verschlechtern, fürchten Vertreter der Vereinten Nationen. In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen fehlen Fluchtmöglichkeiten vor häuslicher Gewalt, Armut könnte in die Prostitution führen.
Auch in Zeiten der Corona-Pandemie versuchen Menschen die Flucht über das Mittelmeer. Nur haben sie jetzt noch schlechtere Chancen, das sichere Festland zu erreichen. Nun wird ein Schlauchboot mit 85 Menschen an Bord vermisst.
In Corona-Zeiten scheint dies fast vergessen: Das Mittelmeer ist eine der tödlichsten Fluchtrouten der Welt - zumal es kaum mehr Seenotretter gibt. Das UNHCR erinnert die EU nun an ein uraltes Prinzip - und verlangt eine Rettungsmission.
Nächste Wendung im seit neun Jahren tobenden Syrien-Konflikt: Türkische und syrische Soldaten beschießen und töten einander. Assads Schutzmacht Russland scheint nicht länger gewillt, im Interesse der Türkei die letzte Rebellenhochburg Idlib zu schonen - zum Leidwesen von Millionen Menschen. Von Sebastian Huld
Ein UN-Ausschuss setzt neue Asylstandards: Ab sofort kann der Klimawandel grundsätzlich ein Fluchtgrund sein. Die Bundesregierung winkt ab und will das deutsche Asylrecht nicht für Klimaflüchtlinge öffnen. Begründung: Der Zusammenhang sei nicht genug erforscht. Doch die AfD ist aufgescheucht.
Für 2500 Dollar in den Westen? Einem Bericht des "Stern" zufolge sollen Mitarbeiter des Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Ostafrika gefälschte Papiere für ein "Resettlement"-Programm vergeben haben. Es wäre nicht das erste Mal.
Der türkische Präsident Erdogan ärgert sich über die Kritik der EU an seinem Einmarsch in Nordsyrien. Im Gegenzug droht er damit, die Grenzen zu öffnen und Millionen Flüchtlinge nach Europa zu schicken. Die UN warnen vor neuen Fluchtbewegungen durch die türkische Offensive.