"Komplexe Herausforderungen" Asean-Staaten treffen sich in Malaysia – erster Gipfel seit neuen US-Zöllen
26.05.2025, 10:33 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Zum ersten Mal seit dem Beginn des Handelskonflikts mit den USA sind Vertreter der südostasiatischen Staaten am Montag in Malaysia zu einem Asean-Gipfel zusammengekommen. Zudem reiste Chinas Ministerpräsident Li Qiang für Gespräche mit Vertretern der Asean-Staaten und des Golf-Kooperationsrates nach Kuala Lumpur, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle werden eines der Hauptthemen der Gespräche sein.
Laut einem Entwurf für eine gemeinsame Erklärung, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, wollen die Asean-Staaten ihre "tiefe Besorgnis" über "die Auferlegung einseitiger Zollmaßnahmen" zum Ausdruck bringen. Diese "stellen komplexe und mehrdimensionale Herausforderungen für das Bündnis dar", hieß es in dem Entwurf weiter.
Die Asean-Staaten hatten sich gegen Vergeltungszölle gegen die USA ausgesprochen. Stattdessen wollen sie die Handelsbeziehungen zu anderen Weltregionen wie der EU vertiefen, wie der malaysische Handelsminister erklärte. Auch die für Dienstag angesetzten Gespräche zwischen Li, den Golfstaaten und dem Asean-Block sollen der Vertiefung der Handelsbeziehungen dienen. Zudem werden die Asean-Staaten voraussichtlich versuchen, den Druck auf die in Myanmar regierende Militärjunta zu erhöhen. Dort herrscht ein Bürgerkrieg, in dem sich verschiedene Konfliktparteien bekämpfen. Durch ein Erdbeben Ende März wurde die Notlage noch verstärkt.
Trump fährt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten erschüttert hat. Anfang April verhängte er hohe zusätzliche Zölle gegen zahlreiche Staaten, bevor er sie kurz darauf für die meisten Staaten wieder senkte. Peking reagierte auf die erhöhten Zöllen mit Gegenzöllen. Trump hob daraufhin die Aufschläge auf chinesische Produkte weiter an. Mitte Mai einigten sich Peking und Washington darauf, die gegenseitigen Zölle für zunächst 90 Tage stark zu reduzieren.
Quelle: ntv.de, AFP