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ChatGPT und Co. Brüssel schlägt freiwillige Standards für Urheberrecht vor

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(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die EU-Kommission hat eine Reihe freiwilliger Standards für Anwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) wie ChatGPT oder Google Gemini vorgeschlagen. Brüssel veröffentlichte am Donnerstag den Entwurf für einen Leitfaden, mit dem sich die Anbieter unter anderem zu einem besseren Schutz von Urheberrechten verpflichten könnten. Der Leitfaden soll den Unternehmen dabei helfen, die geltenden Gesetze der EU einzuhalten.

Die EU-Gesetzgeber hatten im vergangenen Jahr ein umfassendes KI-Gesetz beschlossen. Es enthält Regeln für allgemein nutzbare KI-Systeme etwa zur Text- und Bilderstellung. Für neue Anwendungen greifen die Vorgaben ab dem 2. August. Bestehende Systeme wie ChatGPT, Google Gemini und Grok haben zwei Jahre Zeit, um ihre Modelle anzupassen. Dafür können sie den Leitfaden aus Brüssel unterschreiben, sind aber nicht dazu verpflichtet. Die Kommission schlägt in ihrem Entwurf unter anderem vor, bekannte Piraterie-Websites als Informationsgrundlage für die KI-Systeme auszuschließen. Mit einer Unterschrift würden sich Unternehmen zudem dazu verpflichten, bestehende Widerrufserklärungen anzuerkennen und eine Anlaufstelle für Beschwerden zu schaffen.

Anbieter würden außerdem zusagen, KI-gestützte Antworten in ihren Chatbots laufend auf verbotene Inhalte wie Hetze oder Gewaltdarstellungen zu prüfen. Der Leitfaden schreibt allerdings nicht vor, auf welche Weise ein Unternehmen solche Inhalte verhindern oder löschen soll. Brüssel steht unter Druck aus der Wirtschaft, die europäischen KI-Regeln aufzuweichen oder zu verschieben. In der vergangenen Woche hatten 46 Unternehmen in einem offenen Brief gefordert, die Regeln für allgemein nutzbare KI-Systeme allesamt um zwei Jahre zu verschieben.

Unter den Unterzeichnern waren Airbus, Lufthansa und Mercedes sowie der niederländische Technologiekonzern ASML und KI-Entwickler wie Black Forest Labs und Mistral. Die Nachrichtenagentur AFP arbeitet mit Mistral zusammen: Die französische Firma zahlt für einen Zugriff auf das AFP-Archiv, um damit seine KI zu trainieren. Die EU-Mitgliedsländer müssen dem Leitfaden vom Donnerstag noch mehrheitlich zustimmen. Danach können Anbieter die freiwilligen Standards unterschreiben. Ob sich große Unternehmen wie OpenAI, Google oder die Facebook-Mutter Meta dafür entscheiden, ist bislang allerdings unklar.

Quelle: ntv.de, AFP

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