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"Nicht im Interesse Polens" Fall Nord Stream: Polen will Verdächtigen nicht an Deutschland ausliefern

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(Foto: picture alliance/dpa/Danish Defence Command)

Polen will einen im Zusammenhang mit den Sprengstoffanschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines von Deutschland gesuchten Ukrainer nicht ausliefern. Es sei nicht im Interesse Polens, den Verdächtigen an ein anderes Land auszuliefern, sagte Ministerpräsident Donald Tusk am Dienstag. "Das Problem Europas, der Ukraine, Litauens und Polens ist nicht, dass Nord Stream 2 in die Luft gesprengt wurde, sondern dass es gebaut wurde", sagte Tusk auf einer Pressekonferenz. "Es liegt sicherlich nicht im Interesse Polens, diesen Bürger an ein anderes Land zu übergeben. hinzu.

Ein polnisches Gericht hatte am Montag nur die weitere Vorgehensweise im Verfahren festgelegt. Es ordnete an, dass der Mann für weitere 40 Tage in Polen in Haft bleiben müsse. In dieser Zeit soll darüber entschieden werden, ob der Verdächtige auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls an Deutschland überstellt wird. Der ukrainische Taucher Wolodymyr Z. war am vergangenen Dienstag in der Nähe von Warschau festgenommen worden. Ein Gericht hatte zunächst eine siebentägige Haft angeordnet.

Die Verteidigung des Mannes hatte angekündigt, sich gegen eine Überstellung nach Deutschland zu wehren. Sie argumentiert, die Vollstreckung des Europäischen Haftbefehls sei angesichts des russischen Krieges in der Ukraine unzulässig. In Italien war bereits ein weiterer Ukrainer in dem Fall festgenommen worden. Auch er ist noch nicht an Deutschland ausgeliefert worden. Die Explosionen hatten im Jahr 2022 die Gaspipelines in der Ostsee schwer beschädigt. Die Anschläge rund sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verschärften die Energiekrise in Europa.

Quelle: ntv.de, RTS

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