Appell aus der WirtschaftIndustrie fordert Bundesregierung zu schneller Umsetzung von Entlastungen auf

Vor einer Sitzung des Bundeskabinetts zu Entlastungen und Bürokratieabbau hat die deutsche Industrie an die Bundesregierung appelliert, ihre Ankündigungen nun in die Tat umzusetzen. "Die Lage in der Industrie ist ernst, deshalb muss die Bundesregierung mit dem Bürokratieabbau jetzt in die konkrete Umsetzung kommen", erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Tanja Gönner, am Mittwoch.
Die Koalition aus Union und SPD habe "sehr viel angekündigt, dem steht bisher aber wenig gegenüber, das schon tatsächlich umgesetzt und für die Unternehmen spürbar ist", fuhr sie fort. Jedes Ministerium müsse "jetzt Verantwortung übernehmen und substanzielle Beiträge zur Staatsmodernisierung und zum Bürokratieabbau liefern".
Für eine "Wirtschaftswende" brauche es zudem "neben den großen Strukturreformen teils auch kleinteilige Schritte zur Entlastung der Wirtschaft von Bürokratie, die aber in der Summe Wirkung entfalten". Dafür lägen viele Vorschläge aus der Praxis vor, führte Gönner aus.
Einer Umfrage des Behörden Spiegel und des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) zufolge merken rund 88 Prozent der mittelständischen Unternehmen bisher wenig bis nichts vom Bürokratieabbau, den die Bundesregierung angekündigt hat. Wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in Bezug auf die Umfrage berichteten, antworteten 38 Prozent der befragten 1145 Unternehmer auf die Frage, wie die Politik mit dem Thema Bürokratieabbau umgehe, mit "eher schlecht" und 50 Prozent mit "sehr schlecht".